Zusammenhalten für eine interdisziplinäre Berliner Kulturszene der Zukunft!
Die Alte Münze e.V. fordert eine langfristige Perspektive in Bezug auf die Betreiber:innenschaft zur Erhaltung der Alten Münze als Club – und Kulturstandort. Wir, die Clubcommission Berlin e.V., das Netzwerk der Berliner Clubkultur, unterstützen dieses Vorhaben und begrüßen die Chance auf eine langjährige Nutzung des Geländes der Alten Münze. In der Hoffnung, dass vielfältige Akteur:innen der diversen Kulturszene Berlins hier zur Weitergestaltung von alternativer, freier und experimenteller Musikkultur beitragen können.
Spätestens seit den 90er Jahren ist es eine Berliner Tradition, dass Kollektive, Kompanien und andere Initiativen trotz widriger Umstände aus eigenem Antrieb Kultur- und Kreativräume schaffen, weiterentwickeln und bei Erfolg von der Stadt mit einem gesicherten rechtlichen und wirtschaftlichen Rahmen gewürdigt werden. So beweisen die Betreiber:innen der Alten Münze seit 2013 mit dem Betrieb der Spreewerkstätten, inkl. einem Café und Clubräumen, sowie mehreren Ateliers, Probe- und Arbeitsräumen und einem entsprechend umfassenden Veranstaltungskalender, dass sie ein verlässlicher Partner für die vielfältige Berliner Kunst- und Kulturszene sind. Zudem bieten sie in ihrem Zukunftskonzept die Möglichkeit, noch bestehenden Freiraum auszubauen und spartenübergreifend nutzbar zu machen. Denn basierend auf den Ergebnissen des 2019 gestarteten Beteiligungsverfahrens, kann mithilfe eines „Nutzungscodes“ die Bespielung der Alten Münze auch zukünftig divers, spartenoffen und im Sinne der Allgemeinheit gestaltet werden.
Die Clubcommission setzt auf transparente und demokratische Flächen- und Förderungsvergabe. Daher haben wir in den vergangenen Jahren das Beteiligungsverfahren aktiv begleitet.. Sicherlich ist es legitim zu hinterfragen, welche Ausschlüsse bestimmte Vergabebedingungen mit sich bringen. Denn während vergangene Beteiligungsverfahren bereits gezeigt haben, dass clubkulturelle Stimmen oft nicht ausreichend berücksichtigt oder von Vertreter:innen anderer Sparten herabgesetzt werden, stellen wir dies leider auch in der aktuellen Debatte fest. Die Diskussion über die Zukunft der Alten Münze verdeutlicht, dass es wichtig ist, langfristig zu denken und Perspektiven zu entwickeln, in denen umso mehr auch eine nachhaltige Entwicklung und insbesondere eine Sicherheit für die vielen prekär beschäftigten Kulturschaffenden gewährleistet werden kann.
Auch möchten wir Rücksicht auf den Schutz des bestehenden Kulturbetriebs und den bisher unter teils prekären Bedingungen erbrachten Leistungen nehmen. Unsere Solidarität gilt auch denjenigen Kulturschaffenden, die seit mehr als einem Jahrzehnt daran arbeiten, die Alte Münze zu gestalten. Denn es sind genau diese Personen, die nun die Gelegenheit erhalten, ihre Vision einer interdisziplinären und demokratischen Berliner Musikkultur mit langfristig gesicherten Nutzungsbedingungen voranzutreiben.