Danke, Klaus!
Es ist offiziell: Unter der neuen Berliner Regierung aus CDU und SPD wird Klaus Lederer das Amt des Senators für Kultur und Europa nicht mehr ausüben. An dieser Stelle möchten wir ihm im Namen der Berliner Clubkultur persönlich für sein langjähriges Engagement und seinen unermüdlichen Einsatz danken.
Klaus, du hast uns stets begleitet, unterstützt und uns zu neuen Projekten ermutigt. Mit Antritt des rot-rot-grünen Senats Ende 2016 hast du das Amt des Kultursenators in Berlin übernommen und dich seit jeher von ganzem Herzen für die Berliner Kultur eingesetzt. Die vielfältige sub- und clubkulturelle Szene Berlins war dir schon immer bestens vertraut und für dich ein klarer Bestandteil der Kulturlandschaft der Hauptstadt. Es war uns immer eine große Freude mit dir zusammenzuarbeiten, deinen kreativen Impulsen zu folgen und uns gemeinsam mit dir für den Erhalt der Berliner Clubkultur einzusetzen.
In deiner Amtszeit waren Clubs mit beispiellosen Herausforderungen konfrontiert, die sie auch aufgrund deines Engagements bewältigen konnten. Gleichzeitig kam ihnen eine nie zuvor dagewesene Anerkennung zugute. Dass Clubs und Musikspielstätten zunehmend als Kulturorte wahrgenommen werden, ist ein Erfolg, den die Berliner Clubkultur auch dir zu verdanken hat. Diese Auffassung hast du nicht nur öffentlichkeitswirksam und in politischen Entscheidungsprozessen vertreten, sondern aktiv mit Projekten und Instrumenten der Kulturförderung begleitet. Erfolge, an denen du während deiner Amtszeit beteiligt warst, darunter auch die Anerkennung von Clubs als Kulturstätten auf Landes- sowie Bundesebene, stärkten die Position der Clubs und ebneten den Weg zu einer widerstandsfähigen Berliner Clubkultur. Dafür danken wir dir.
Die Corona Pandemie stellte eine nie zuvor dagewesene Bedrohung für Clubs, Musikspielstätten und Festivals dar. In dieser unüberschaubaren Situation, in der viele Clubs kurz vor dem finanziellen Ruin standen, hast du für Klarheit sowie schnelle finanzielle Unterstützung gesorgt. Ergänzende Förderungen auf Landesebene gaben diesen Orten eine Perspektive in Zeiten von Lockdowns, Abstandsregeln und Tanzverbot, ohne die Berlin einen bedeutsamen Teil seiner kulturellen Vielfalt verloren hätte. Gleichzeitig hast du mit zahlreichen Initiativen und Pilotprojekten dabei unterstützt, unter Beweis zu stellen, dass sichere Kulturveranstaltungen sowohl unter freiem Himmel als auch in Innenräumen möglich sind. Wir möchten dir für deinen Willen, neue Wege zu gehen und auch in Krisenzeiten Kultur zu ermöglichen, vielmals danken.
Besonders dankbar sind wir dir für deine Initiative für den TAG DER CLUBKULTUR. Das Projekt begann im Jahr 2020 als kurzfristige Unterstützung der Berliner Clubkultur in Zeiten der Pandemie und hat sich mittlerweile zu einem verstetigten Preis entwickelt, um innovative Konzepte von Clubs und Kollektiven zu ehren. In seinem vierten Jahr würdigt der TAG DER CLUBKULTUR erneut 40 Clubs und Kollektive mit einem Preisgeld von insgesamt 400.000 Euro. Wir sind davon überzeugt, dass dir die Ausgezeichneten für diese großartige Chance genauso dankbar sind, wie wir selbst.
Menschlich sowie politisch vertrittst du die Interessen, die maßgeblich von Bedeutung für Berlin als Stadt der Vielfalt sind: der Schutz von Freiräumen, Safer Spaces für marginalisierte Communitys, bezahlbare Wohn- und Gewerberäume, die kulturelle Erschließung städtischer Liegenschaften sowie die Unterstützung finanziell benachteiligter Bevölkerungsgruppen. Dein jüngstes Projekt war die Einführung der Jugendkulturkarte – eine Stütze für junge Menschen und bedauerlicherweise gleichzeitig ein Abschiedspräsent. Du wirst uns fehlen, Klaus! Vielen Dank für die großartige Zusammenarbeit und viel Erfolg in deiner neuen Rolle in der Opposition!
Pamela Schobeß, 1. Vorsitzende der Clubcommission a.D.:
“Es war großartig, mit dir und deinem Team zusammenzuarbeiten. Danke für den immer offenen, klaren und ehrlichen Austausch, fürs Zuhören und Einfühlen in die Sorgen, Nöte und die Besonderheiten der Berliner Clubkultur. Großen Dank auch dafür, dass du uns immer auf Augenhöhe mit der sogenannten Hochkultur betrachtet hast. Nichts von alldem ist selbstverständlich. Danke für deine Anerkennung und Wertschätzung. Wir können nur hoffen, dass Joe Chialo als neuer Kultursenator auch so fortschrittlich, weitsichtig und offen ist wie du.”
Im Namen der Clubcommission:
Marcel Weber, Lewamm Ghebremariam, Sascha Disselkamp & Lutz Leichsenring