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Stellenausschreibung: Werkvertrag – Übersetzung (Deutsch – Englisch) und Standardisierung von Workshopmaterialien für das Fortbildungsprogramm „Awareness und Diversity für die Berliner Clubkultur“

1. Hintergrund 

Die Berliner Ausgehlandschaft zeichnet sich durch ihre vielfältigen Angebote aus und steht im bundesweiten und internationalen Vergleich für eine offene und tolerante Szene. Es ist gleichzeitig aber auch durch Studien und Erfahrungsberichte bekannt, dass in Diskotheken und Clubs regelmäßig Diskriminierung stattfindet. Es gibt bereits Veranstaltungsorte, die sich mit den Themen Awareness und Diversity beschäftigen, andere möchten dies zukünftig tun. So divers wie sich die Berliner Club- und Ausgehkultur gestaltet, so unterschiedlich sind aber auch die Wissensstände und Erfahrungen hinsichtlich Diversity, Awareness Arbeit und Gleichstellungsmaßnahmen der einzelnen Akteur:innen.

Das Projekt „Diversitygerechtes Ausgehen in Berlin“ – kurz DAB – möchte einen Beitrag dazu leisten, einen wertschätzenden diskriminierungssensiblen Umgang in Berliner Veranstaltungsorten zu befördern, Diskriminierung abzubauen und von Diskriminierung betroffene Gruppen zu unterstützen.

Das Fortbildungsprogramm „Awareness & Diversity Kompetenz in der Clubkultur“ hat das Ziel, unterschiedliche Akteur:innen der Clubkultur sowie ganze Clubs und Veranstaltungsorte mit Awareness & Diversity Kompetenz zu qualifizieren. Es verbindet Theorie und Praxis, indem grundlegendes Wissen zu Diversity und Antidiskriminierung vermittelt und in die verschiedenen Bereiche und Gewerke der Clubkultur übersetzt wird. Es wird im Frühjahr 2024 zum zweiten Mal an 10 Veranstaltungsorten der Berliner Clubkultur durchgeführt. 

Für  ein 1,5-tägiges Grundlagenmodul und 17 Vertiefungsmodule sind verschiedene Workshopmaterialien, wie zum Beispiel ZIM-Tabellen, erarbeitet worden, für die teilweise Übersetzungen vorliegen. Diese Materialien sollen nun standardisiert und in der Gesamtheit ins Englische übersetzt werden, sodass das Fortbildungsprogramm 2025 auf Englisch abgehalten werden kann. 

2. Deine Aufgaben

Gegenstand der Vergabe ist die Standardisierung und Übersetzung (von Deutsch nach Englisch) von bereits bestehenden Workshopmaterialien des Fortbildungsprogramms „Awareness und Diversity für die Berliner Clubkultur“. 

Zu den Aufgaben gehört im einzelnen:

  • Sichtung und anschließende Standardisierung der bereits bestehenden Materialien, um eine Einheitlichkeit zu gewährleisten
  • Übersetzung der standardisierten Materialien ins Englische 

3. Dein Profil 

  • Einschlägige Erfahrung in der Erwachsenenbildung, am besten im Bereich Awareness und Diversity, und der Entwicklung und Gestaltung von digitalen Lehrmaterialien
  • Fundierte Sprachkenntnisse in Deutsch und Englisch und idealerweise Erfahrung in Übersetzungstätigkeiten 
  • Bereitschaft zu Austausch und Zusammenarbeit mit der Auftraggeberin

Angebotseinreichungen sind sowohl als Einzelperson als auch als Team möglich.

4. Zeitlicher Rahmen 

Die Beauftragung erfolgt zum 29.04.2024. Die Fertigstellung der Auftragsarbeit erfolgt zum 29.07.2024. Zwischenabsprachen mit der Projektleitung sind erforderlich. Ein Zwischenstand ist vorzulegen.

5. Finanzieller Rahmen 

Für die Erfüllung des Auftrags ist ein Gesamtbudget von 6.600 € netto vorgesehen. 

6. Angebotseinreichung 

Bitte sende dein Angebot mit

a) deiner Kalkulation (Stunden-/Tagessätze ggf. mit Mehrwertsteuer)

b) der Darstellung deiner Eignung (Nachweise, z.B. Arbeitsproben, auch URL und/oder Referenzen)

in einer PDF-Datei per E-Mail bis spätestens 22.04.2024 (23:59 Uhr) an Clubcommission e.V. 

Kontakt: 
Melissa Kolukisagil (DAB-Projektleitung) 
mk@clubcommission.de 

Das Projekt „Diversitygerechtes Ausgehen in Berlin – DAB“ ist ein Kooperationsprojekt von Clubcommission e.V. und Eine Welt der Vielfalt e.V. und wird gefördert von der Landesstelle für Gleichbehandlung – gegen Diskriminierung (LADS. 

Strategien für kreative Zusammenarbeit zwischen Kiew und Berlin

-English below-

Das Programm des Creative Community Summit

Clubs sind Orte der Begegnung, der freien Entfaltung und des Loslassens. Hier entstehen nicht nur neue Bekanntschaften und Ideen, sondern auch Räume für wertvolle Momente und Erfahrungen, die von Solidarität, Vertrauen und Sicherheit geprägt sind. In der Ukraine sieht die Realität allerdings anders aus: Seit mittlerweile zwei Jahren leben die Menschen dort täglich in Angst vor der andauernden russischen Vollinvasion. An Clubkultur, wie wir sie leben können, ist dabei nicht zu denken. Umso wichtiger ist es, dass wir uns gemeinsam auf die lang gewachsene und enge Verbindung zwischen der ukrainischen und der Berliner Clubkultur konzentrieren. 

Aus diesem Grund laden wir am Freitag, den 15. März 2024 ab 13 Uhr, gemeinsam mit unserem ukrainischen Pendant UNight zur Creative Community Summit ein, die ganz der Förderung der Zusammenarbeit zwischen der ukrainischen und der Berliner Clubkultur gewidmet ist. UNight ist die erste Nightlife-Advocacy-Vereinigung in Kiew, die gegründet wurde, um die Ukraine als kulturellen Hotspot zu positionieren und den Austausch sowie die Zusammenarbeit zwischen der ukrainischen und internationalen Clubkultur zu fördern. Gemeinsam führen wir Clubbesitzer:innen, Promoter:innen und Künstler:innen aus Kiew und Berlin zusammen, um auf internationaler Ebene Strategien zur Stärkung der Verbindungen zu erarbeiten und ukrainische Institutionen zu unterstützen.

Programm: Creative Community Summit

13:00 Uhr: Einlass

13:30 Uhr: Ansprache von Marcel Weber (Clubcommission, Schwuz) und Andrii Yankovskyi (Unight, HVLV, Kyiv)

13:45 Uhr: Präsentationen zum Thema „Potenziale der Zusammenarbeit in Clubkultur, Nachtleben und Kreativindustrie in Hinblick auf eine Städtepartnerschaft zwischen Kiew und Berlin“ von Charlotte Polak (Senatskanzlei Berlin) und Yevheniia Kuleba (Stellvertreterin des Stadtrats Kyiv)

14:15 Uhr: Podiumsdiskussion zum Thema „Stärkung der Resilienz im Exil“ mit Eva Nomad (Nowa), Olga Beckenstein (Closer), Olha Korovina (Drift), Olya Petryshyn (TYME) und Roman Selezinka (Bass Resistance) und Tweeman (Veselka), moderiert von Mariana Berezovska (Borscht Magazine/ Standart Deviation)

16:00 Uhr: Workshops zum Thema „Aufbau von Gemeinschaften im Exil“ von Tyme, „kreatives Fundraising“ von UNight und „internationales Arbeiten und Bürokratie“ von Touring Artists mit Sebastian Hoffmann

16:30 Uhr: Präsentation der Ergebnisse aus den Workshops

18:00 Uhr: Abendessen

18:45 Uhr: Roundtable zum Thema „neue Wege für kulturelle Partnerschaften“ mit Anastasiia Syradoieva (∄ / UNight, Kyiv), Andrii Yankovskyi (UNight \ HVLV, Kyiv), Anna BSF (UNight \ Keller, Kyiv), Garik Pledov (Polygon / Art Weapon / UNight, Kyiv), Serafyma Brig (Vitsche, Berlin), Marcel Weber (Clubcommission) und Vitalina Buran (Ukrainian Institute, Berlin) und Jan Rohlf (CTM Festival, Berlin), moderiert von Alona Dmukhovska (Kyiv)

21:15 Uhr: Networking bei Musik und Drinks 

Programm: Clubnacht „Junction“

Im Anschluss an die Creative Community Summit wird im RSO die Fundraising-Clubnacht Junction für die Ukraine stattfinden, die von UNight organisiert und von uns unterstützt wird. Es handelt sich hierbei um zwei voneinander getrennte Veranstaltungen.

Line-Up Fundraising-Clubnacht:

22:00 – 23:00 Uhr: Paarl b2b Obskurant
23:00 – 00:00 Uhr: Heinali LIVE
00:00 – 03:00 Uhr: Dagga b2b Pledov b2b Special Guest
03:00 – 05:00 Uhr: Jensen Interceptor b2b Ewa Nomad
05:00 – 07:00 Uhr: Charlie b2b Bellis
07:00 – 09:00 Uhr: NKK b2b Travis or Alice
09:00 – 11:00 Uhr: Egregore b2b Olha

Wir laden herzlich dazu ein, an der Creative Community Summit teilzunehmen. Wir bitten im Voraus um eine Anmeldung (die Teilnehmenden der Konferenz haben kostenfreien Zugang zur Clubnacht).

Die Konferenz im Überblick

Datum: Freitag, 15. März 2023
Uhrzeit: ab 13 Uhr
Ort: RSO, Schnellerstraße 137, 12439 Berlin

Ansprechpartner:innen bezüglich der ukrainischen elektronischen Club- und Musikszene:Andrii Yankovski
UNight
andrii@unight.org
+380 50 1234567

Alisa Mullen
PR Polygon, UNight, Bass Resistance, Closer
strela.agency@gmail.com



Strategies for Creative Collaboration between Kyiv and Berlin

The Program of the Creative Community Summit

Clubs are places of encounter, free expression, and release. Here, not only new acquaintances and ideas emerge, but also valuable moments and experiences characterized by solidarity, trust, and security. However, the reality in Ukraine is different: For the past two years, people there have been living in fear of the ongoing Russian full-scale invasion. The possibility of enjoying club culture, as we know it, seems unimaginable. Therefore, it is even more important that we focus together on the long-established and close connection between Ukrainian and Berlin club culture.

For this reason, on Friday, March 15, 2024, starting at 1 p.m., together with our Ukrainian counterpart UNight, we invite you to the Creative Community Summit, dedicated entirely to fostering collaboration between Ukrainian and Berlin club culture. UNight is the first Nightlife Advocacy Association in Kyiv, founded to position Ukraine as a cultural hotspot and to promote exchange and cooperation between Ukrainian and international club culture. Together, we bring club owners, promoters, and artists from Kyiv and Berlin to the international stage to develop strategies for strengthening connections and supporting Ukrainian institutions.

Schedule: Creative Community Summit

1:00 PM: Registration

1:30 PM: Address by Marcel Weber (Clubcommission, Schwuz) and Andrii Yankovskyi (UNight, HVLV, Kyiv)

1:45 PM: Presentations on „Potential Collaboration in Club Culture, Nightlife, and the Creative Industry Regarding a Sister City Partnership between Kyiv and Berlin“ by Charlotte Polak (Senate Chancellery Berlin) and Yevheniia Kuleba (Deputy Mayor of Kyiv)

2:15 PM: Panel Discussion on „Community Building in Exile“ featuring Eva Nomad (Nowa), Olga Beckenstein (Closer), Olha Korovina (Drift), Olya Petryshyn (TYME) and Roman Selezinka (Bass Resistance) and Tweeman (Veselka), moderated by Mariana Berezovska (Borscht Magazine/Standart Deviation)

4:00 PM: Workshops on „Building Communities in Exile“ by TYME, „Creative Fundraising“ by Olga Kalga (Communication and partnership lead in All-Ukrainian Youth Center responsible to Ministry of Youth and Sports of Ukraine) and Valeriia Kalmia (Visual Director of CVIT volunteer organization), and „Working Internationally and Bureaucracy“ by Touring Artists with Sebastian Hoffmann

4:30 PM: Presentation of Workshop Results

6:00 PM: Dinner

6:45 PM: Roundtable Discussion on „New Paths for Cultural Partnerships“ with Anastasiia Syradoieva (∄ / UNight, Kyiv), Andrii Yankovskyi (UNight \ HVLV, Kyiv), Anna BSF (UNight \ Keller, Kyiv), Garik Pledov (Polygon / Art Weapon / UNight, Kyiv), Serafyma Brig (Vitsche, Berlin), Marcel Weber (Clubcommission), and Vitalina Buran (Ukrainian Institute, Berlin) and Jan Rohlf (CTM Festival, Berlin), moderated by Alona Dmukhovska (Kyiv)

9:15 PM: Networking with Music and Drinks

Line-Up: Club Night „Junction“

Following the Creative Community Summit, the RSO will host the fundraising club night for Ukraine „Junction“, organized by UNight and supported by us. These are two separate events.

Line-Up Fundraising Club Night:

10:00 PM – 11:00 PM: Paarl b2b Obskurant
11:00 PM – 12:00 AM: Heinali LIVE
12:00 AM – 03:00 AM: Dagga b2b Pledov b2b Special Guest
03:00 AM – 05:00 AM: Jensen Interceptor b2b Ewa Nomad
05:00 AM – 07:00 AM: Charlie b2b Bellis
07:00 AM – 09:00 AM: NKK b2b Travis or Alice
09:00 AM – 11:00 AM: Egregore b2b Olha

We warmly invite you to participate in the Creative Community Summit. Please register in advance (conference attendees have free access to the club night).

Overview:

Date: Friday, March 15, 2023
Time: Starting at 1:00 PM
Location: RSO, Schnellerstraße 137, 12439 Berlin

Contacts for the Ukrainian electronic club and music scene:Andrii Yankovski
UNight
andrii@unight.org
+380 50 1234567

Alisa Mullen
PR Polygon, UNight, Bass Resistance, Closer
strela.agency@gmail.com

This Event is part of the Clubcommission project International Club Exchange part of the program for Internationalization by the Senate Department for Economy, Energy and Enterprises of Berlin, co-funded by the European Union.

Zusammenhalten für eine interdisziplinäre Berliner Kulturszene der Zukunft! whatshot

Die Alte Münze e.V. fordert eine langfristige Perspektive in Bezug auf die Betreiber:innenschaft zur Erhaltung der Alten Münze als Club – und Kulturstandort. Wir, die Clubcommission Berlin e.V., das Netzwerk der Berliner Clubkultur, unterstützen dieses Vorhaben und begrüßen die Chance auf eine langjährige Nutzung des Geländes der Alten Münze. In der Hoffnung, dass vielfältige Akteur:innen der diversen Kulturszene Berlins hier zur Weitergestaltung von alternativer, freier und experimenteller Musikkultur beitragen können.

Spätestens seit den 90er Jahren ist es eine Berliner Tradition, dass Kollektive, Kompanien und andere Initiativen trotz widriger Umstände aus eigenem Antrieb Kultur- und Kreativräume schaffen, weiterentwickeln und bei Erfolg von der Stadt mit einem gesicherten rechtlichen und wirtschaftlichen Rahmen gewürdigt werden. So beweisen die Betreiber:innen der Alten Münze seit 2013 mit dem Betrieb der Spreewerkstätten, inkl. einem Café und Clubräumen, sowie mehreren Ateliers, Probe- und Arbeitsräumen und einem entsprechend umfassenden Veranstaltungskalender, dass sie ein verlässlicher Partner für die vielfältige Berliner Kunst- und Kulturszene sind. Zudem bieten sie in ihrem Zukunftskonzept die Möglichkeit, noch bestehenden Freiraum auszubauen und spartenübergreifend nutzbar zu machen. Denn basierend auf den Ergebnissen des 2019 gestarteten Beteiligungsverfahrens, kann mithilfe eines „Nutzungscodes“ die Bespielung der Alten Münze auch zukünftig divers, spartenoffen und im Sinne der Allgemeinheit gestaltet werden.

Die Clubcommission setzt auf transparente und demokratische Flächen- und Förderungsvergabe. Daher haben wir in den vergangenen Jahren das Beteiligungsverfahren aktiv begleitet.. Sicherlich ist es legitim zu hinterfragen, welche Ausschlüsse bestimmte Vergabebedingungen mit sich bringen. Denn während vergangene Beteiligungsverfahren bereits gezeigt haben, dass clubkulturelle Stimmen oft nicht ausreichend berücksichtigt oder von Vertreter:innen anderer Sparten herabgesetzt werden, stellen wir dies leider auch in der aktuellen Debatte fest. Die Diskussion über die Zukunft der Alten Münze verdeutlicht, dass es wichtig ist, langfristig zu denken und Perspektiven zu entwickeln, in denen umso mehr auch eine nachhaltige Entwicklung und insbesondere eine Sicherheit für die vielen prekär beschäftigten Kulturschaffenden gewährleistet werden kann.

Auch möchten wir Rücksicht auf den Schutz des bestehenden Kulturbetriebs und den bisher unter teils prekären Bedingungen erbrachten Leistungen nehmen. Unsere Solidarität gilt auch denjenigen Kulturschaffenden, die seit mehr als einem Jahrzehnt daran arbeiten, die Alte Münze zu gestalten. Denn es sind genau diese Personen, die nun die Gelegenheit erhalten, ihre Vision einer interdisziplinären und demokratischen Berliner Musikkultur mit langfristig gesicherten Nutzungsbedingungen voranzutreiben.

Berliner Clubs droht die Puste auszugehen 

Steigende Preise, sinkende Besuchendenzahlen und eine unbeständige Haltung seitens des schwarz-roten Senats bedrohen die Zukunft der Berliner Clubkultur. Viele Clubbetreibende äußern ihre Sorgen, ohne weitere Förderungen ihren Betrieb nicht halten zu können.

Berlin, 21. September 2023. Die Berliner Clubkultur, weltweit bekannt für ihre Einzigartigkeit, Diversität und Progressivität, steht derzeit vor einer existenziellen Bedrohung aufgrund der wirtschaftlichen Lage. Die Berliner Clubs beschäftigen laut Clubkultur Studie 2019 mehr als 9.000 Menschen und sind ein wichtiger Standortfaktor für Tourismus und die Kreativwirtschaft. Sie bringen drei Millionen Tourist:innen jährlich in die Stadt und sorgen damit für einen jährlichen Umsatz von knapp 1,5 Milliarden Euro. Clubs sind für viele Berliner:innen sogenannte “Safer Spaces”, sowie wichtiger Nährboden für kreativen Nachwuchs und eine Austauschplattform für aktive Teilhabe in der Stadtgesellschaft. Obwohl die Clubs die steigenden Preise nicht gänzlich an das Publikum weitergeben, befinden sich Clubgänger:innen in einem Balanceakt zwischen der Unterstützung ihrer Lieblingsclubs und den eigenen finanziellen Engpässen.

Auswirkungen der Covid-19-Pandemie sind immer noch spürbar – dazu kommen Inflation und steigende Preise, die kulturelle Teilhabe zu einem kostspieligen Privileg werden lassen. Gleichzeitig stehen Clubbetreibende vor der Herausforderung, ihren Betrieb ohne öffentliche finanzielle Unterstützung zu erhalten, während sie die gestiegenen Preise nicht ans Publikum weitergeben und gleichzeitig ihr Personal fair bezahlen wollen. Das zeigen auch die Ergebnisse des 5. Club Monitorings vom September dieses Jahres, einer Befragung der Clubcommission, dem Netzwerk der Berliner Clubkultur: Preissteigerungen sind aktuell die größte Herausforderung für die Berliner Clubs. Während ein durchschnittlicher Rückgang der Besuchendenzahlenvon rund 20% zu verzeichnen ist,  melden  73% der Befragten einen erheblichen Umsatzrückgang im Vergleich zur Zeit vor der Pandemie. Zusätzlich berichten alarmierende 89% der Befragten von gestiegenen Betriebskosten, die den wirtschaftlichen Druck weiter erhöhen. Langfristige notwendige Investitionen mit Blick auf Klimawandel und gesteigerte Lärmbeschwerden könnten unter diesen Rahmenbedingungen kaum geleistet werden.

Die Clubcommission zeigt sich auf Grund der letzten Zahlen besorgt. Das Netzwerk clubkultureller Akteur:innen in Berlin betrachtet die Situation kritisch und betont die Notwendigkeit, Clubkultur als integralen Bestandteil der Berliner Kulturszene anzuerkennen und zu fördern. Der Fokus sollte dabei vor allem auf der Entwicklung und dem Erhalt einer vielfältigen und nachhaltigen Clublandschaft liegen. Dabei führt die Clubcommission den Austausch zwischen Politik und clubkulturellen Akteur:innen, um gemeinsam dringende Maßnahmen für den Schutz der Clubkultur zu erarbeiten.

Der Club Mensch Meier hat bereits aufgrund der schwierigen wirtschaftlichen Lage sein Aus angekündigt und auch die Re:mise in Kreuzberg muss ihren Standort zum Jahresende räumen, weil der private Eigentümer andere Pläne für den Ort hat. Währenddessen bedroht der geplante Ausbau der A100 durch Friedrichshain zahlreiche Clubs und Kulturorte, die zusammen mit Klimaaktivist:innen Anfang September mehr als 20.000 Menschen gegen den Ausbau auf die Straße gebracht haben. Dass die Gentrifizierung nicht nur die Clubkultur, sondern auch bedeutende und lang gewachsene soziale und kulturelle Strukturen im urbanen Raum gefährdet, ist längst ersichtlich. Mit #ClubsARECulture möchten daher Clubs und Musikspielstätten in einer bundesweiten Aktion Aufmerksamkeit für die brachliegende Novellierung der Baunutzungsverordnung und damit verbundenen Anerkennung von Clubs als Anlagen kultureller Zwecke schaffen. Dies wird auch im Rahmen des diesjährigen “TAG DER CLUBKULTUR” in der Woche vom 3. bis 8. Oktober demonstriert, bei dem sich die von der Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt ausgezeichneten 40 Clubs und Kollektive als einen wichtigen Teil einer nachhaltigen, vielfältigen und progressiven Gesellschaft präsentieren. 

Marcel Weber, Vorsitzender der Clubcommission Berlin und Geschäftsführer des SchwuZ:
„Mit großer Sorge betrachten wir die aktuellen Entwicklungen. Wir brauchen Schutz und Förderung und das am besten heute und nicht erst morgen. Kommt keine Unterstützung, besteht die Gefahr, das Berlin eine durchschnittliche Stadt ohne Glanz wird. Wirtschaftlich wäre das im Kulturbereich eine Bankrotterklärung!“

Pamela Schobeß, Betreiberin des Gretchen und Politische Sprecherin des Bundesverbands LiveKomm:
“Die im Bundestag beschlossene Anerkennung von Clubs als Kulturorte lässt leider immer noch auf sich warten – darauf machen wir mit der Kampagne Clubs are Culture aufmerksam. Währenddessen wird auch die wirtschaftliche Lage immer prekärer. Ohne den Ausbau von clubkulturellen Förderstrukturen wird es zukünftig keine Bühnen mehr für Nachwuchskünstler*innen oder genre-experimentelle Formate geben. Wir können diese kulturelle Aufbau-Arbeit, die wirtschaftlich defizitär ist,  schlicht nicht mehr selbst gegenfinanzieren.”

Über die Clubcommission:
Die Clubcommission ist das Netzwerk der Berliner Clubkultur. Sie wurde im Jahr 2001 gegründet und ist mit über 350 Mitglieder die weltweit größte Vereinigung von Clubbetreiber:innen und Veranstalter:innen. Sie unterstützt die Arbeit der Kulturunternehmer:innen durch die Optimierung der Rahmenbedingungen und die Verbesserung der Infrastruktur. Neben vielen verschiedenen Aktivitäten wie nachhaltiger Stadtentwicklung, Schallschutz, Vermittlung zwischen Clubs, Bauherren und der Nachbarschaft, Verbesserung der Arbeitsbedingungen in der Nachtökonomie und der Entwicklung von Antidiskriminierungs- und Sensibilisierungsmaßnahmen in Clubs, ist die Erforschung der verschiedenen Dimensionen der Clubkultur seit jeher ein wichtiger Bestandteil ihrer Arbeit.

Über die LiveKomm:
Die LiveMusikKommission e.V. (kurz LiveKomm) ist der Bundesverband der Musikspielstätten in Deutschland und repräsentiert mehr als 700 Musikclubs und Festivals in über 100 Städten und Gemeinden. Unsere Mitglieder gehören zu den größten Anbietern lokaler Kulturveranstaltungen, des städtischen Tourismus sowie der deutschen und internationalen Talentförderung. Die Verbindungen von Leidenschaft und Wirtschaft, Kunst und Kommerz, gesellschaftlicher Orientierung und rebellischer Attitüde des Undergrounds sind die Besonderheiten des Verbandes. Im Mittelpunkt steht bei allen Mitgliedern aber die Musik.

Austauschrunde “Arbeiten in Berliner Clubs”

Hiermit laden wir euch herzlich zur Austauschrunde am 26.7.2023 oder 2.8.2023 “Arbeiten in Berliner Clubs” ein! Ihr seid ganz besonders wichtig, denn eure Perspektiven und Bedürfnisse als Club-Arbeitende für die Verbesserung von Arbeitsbedingungen in Berliner Clubs sind gefragt.

Hier geht’s zur Anmeldung: https://forms.gle/CgGjJ9zdCKLAvYFm8

Wie ist es aktuell in einem Club in Berlin zu arbeiten?
Was hat sich in den letzten Jahren verändert?
Wo sehen wir Verbesserungspotential?
Welche Weiterbildungsangebote wünschen wir uns für unsere Positionen?

Gemeinsam mit Host und Moderation Abilaschan Balamuraley möchten wir den Raum öffnen, um in einen offenen Austausch zu treten und eure Bedarfe zu erfahren. Wie erlebt ihr gerade den Clubbetrieb und woran fehlt es euch? Wir sind gespannt auf eure Perspektiven aus verschiedenen Gewerken und Positionen und freuen uns darauf, eure Ideen für Weiterbildungsangebote und den Re-Launch von clubjobs.berlin zu hören.

  • Was? Austauschrunde “Arbeiten in Berliner Clubs”
  • Wann? am Mittwoch, 26.07. oder Mittwoch, 02.08. von 16 bis 19 Uhr
  • Wo? Mensch Meier, Storkower Str. 121

Hier geht’s zur Anmeldung: https://forms.gle/CgGjJ9zdCKLAvYFm8

Bitte meldet euch bis Montag, den 24.07. an.
Im Anschluss erhaltet ihr eine Bestätigung von uns.
Integriert in die Austauschrunden wird außerdem ein Dreh für die Kampagne zum Thema „Arbeiten in Berliner Clubs” stattfinden. Die Kampagne soll Club-Arbeitende und ihre unterschiedlichen Gewerke darstellen und sichtbar machen. Wir planen hierfür kurze Videos zu drehen, in denen die jeweilige Club-Arbeitende sich und ihr Gewerk kurz vorstellt. Die Videos sollen auf dem Instagram-Kanal der Clubcommission veröffentlicht werden.
Du willst mitmachen? Deine Aufgabe wäre es, deine Rollen und Aufgaben kurz zu erklären, damit Menschen einen realistischen, diversen und zugänglichen Eindruck von der Clubarbeit geboten wird. Ziel ist es, mehr Sichtbarkeit sowie Wertschätzung zu geben. Gibt uns gerne eine Rückmeldung, wenn ihr Lust habt auch an dem Dreh für die Kampagne teilzunehmen.


Als Dankeschön für eure Teilnahme können alle Teilnehmenden sich einen Gutschein im Wert von 30€ von Treatwell oder von Rewe aussuchen.

Hinterlasst Rückfragen gerne im Anmeldebogen oder meldet euch bei uns. Wir freuen uns auf den Austausch mit Euch!

Vielen Dank für euer Mitwirken und liebe Grüße,

eure Clubcommission



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Das Projekt ist gefördert von der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe Berlin.

TAG DER CLUBKULTUR 2023 – Das Festival der Berliner Clubs und Kollektive

Unter dem Motto “Never Conforming – Ever Evolving” zeigt der TAG DER CLUBKULTUR in seiner vierten Ausgabe vom 3. bis 8. Oktober 2023 die Berliner Clubkultur in ihrer ganzen Diversität und Einzigartigkeit. Mit einem abwechslungsreichen und interdisziplinären Programm präsentieren die 40 Clubs und Kollektive, die im Rahmen der Preisverleihung Anfang September für ihren besonderen kulturellen Beitrag ausgezeichnet werden, die besondere Clubkultur Berlins.

Die Geschehnisse der letzten drei Jahre verlangten von der Clubkultur vor allem eines: Resilienz. Dies hat dazu geführt, dass sich viele Clubbetreiber:innen und Veranstalter:innen bis heute mit den weitreichenden Folgen der Pandemie sowie der Einschränkung ihrer künstlerischen und kulturellen Freiheit konfrontiert sehen. Gerade deshalb ist es an der Zeit, neue Strukturen zu entwickeln, die abseits der Norm entstehen und gleichermaßen die unverkennbaren Werte der Berliner Clubkultur widerspiegeln. 

Unter dem Motto „Never Conforming – Ever Evolving” soll der TAG DER CLUBKULTUR 2023 die Bewerber:innen dazu ermutigen, den Kern ihres kulturellen Schaffens zu reflektieren sowie sich zu fragen, wie die Berliner Clubkultur dem ständigen Wandel begegnet, wo sie sich anpassen kann oder will und wo sie unangepasst bleibt. Deshalb lädt der TAG DER CLUBKULTUR 2023 die Berliner Clubs und Kollektive dazu ein, ihre künstlerische Vision für eine selbstbestimmte, wertebasierte Clubkultur einzureichen, die weiterhin optimistisch in die Zukunft blickt, Experimente wagt und kulturelle Begegnungsorte entwickelt. 

Bewerben können sich alle Clubs und im Clubkontext veranstaltenden Kollektive aus Berlin. Die Bewerbungsphase beginnt am 05. Juni 2023 und endet einen Monat später, am 4. Juli 2023. Aus den eingegangenen Bewerbungen werden insgesamt 40 Clubs und Kollektive auf Basis ihres bisherigen kulturellen Engagements ausgewählt und erhalten eine Auszeichnung sowie ein damit verbundenes Preisgeld in Höhe von jeweils 10.000 Euro. Über die Vergabe der Preise entscheidet ein unabhängiges Kuratorium, das sich aus fünf Personen zusammensetzt, die verschiedene Perspektiven, Disziplinen und Hintergründe der Berliner Clubkultur repräsentieren: BLEACH, Gudrun Gut, Lolsnake, Smiley Baldwin sowie Yuko Asanuma.

Als Festival der Berliner Clubs und Kollektive präsentiert der TAG DER CLUBKULTUR vom 3. bis 8. Oktober 2023 überall in der Stadt mit verschiedenen Veranstaltungsformaten von Clubnächten über Konzerte, Performances, Austellungen, Talks bis hin zu Workshops die Bandbreite der Berliner Clubszene. Neben den 40 Preisträger:innen sind Clubs und Kollektive, die nicht ausgezeichnet wurden oder sich nicht beworben haben, ausdrücklich dazu eingeladen, mit ihren Veranstaltungen Teil des Festivals und der dazugehörigen Kampagne zu werden.

Der TAG DER CLUBKULTUR wurde 2020 von der Clubcommission, der Senatsverwaltung für Kultur und Europa und dem Musicboard Berlin ins Leben gerufen. Er wird heute von der Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt sowie dem Musicboard Berlin gefördert. Ursprünglich als Lebenszeichen der Berliner Clubs in existenzbedrohenden Zeiten konzipiert, hat sich der TAG DER CLUBKULTUR inzwischen zu einem etablierten Kulturpreis und Festival entwickelt, mit dem jährlich das kulturelle und künstlerische Engagement der Berliner Clubs und Kollektive ausgezeichnet wird.

Joe Chialo, Senator für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt:

„Die Berliner Clubs sind Herzkammern unserer Stadt. Ihr pulsierendes Kultur- und Nachtleben begeistert und ist zudem auch ein gewichtiger Wirtschaftsfaktor. Die Anerkennung als Kulturstandorte ist das gesetzte Ziel, um diesen wichtigen Beitrag für unsere Stadt entsprechend zu würdigen! Auch deshalb ist es wichtig, dass wir mit dem TAG DER CLUBKULTUR Clubs und Kollektive in der Hauptstadt für ihren besonderen kulturellen Beitrag auszeichnen.“

Marcel Weber, 1. Vorsitzender der Clubcommission:

“In den letzten Jahren haben wir uns vor allem darauf konzentriert, die Berliner Clubkultur durch eine beispiellose Krise zu retten. Mit dem TAG DER CLUBKULTUR 2023 ist es an der Zeit, uns die Werte und Ideale der Berliner Clubkultur vor Augen zu führen und ihr kreatives Potenzial für das Schaffen neuer Freiräume, Kunstformen und nachhaltiger Zugänge zu verwenden.”

Katharin Ahrend, Projektleitung TAG DER CLUBKULTUR:

„Ich freue mich sehr, dass der TAG DER CLUBKULTUR nun bereits in der vierten Runde das besondere kulturelle Öksosystem der Berliner Clubkultur würdigt. Einzigartig ist dabei die symbiotische Zusammenarbeit zwischen den Berliner Clubs und Kollektiven, die einen maßgeblichen Beitrag zur künstlerischen und kulturellen Vielfalt dieser Stadt leistet.“

Ansprechpartner für Rückfragen und Interviews:

Lutz Leichsenring – Pressesprecher Clubcommission e.V.

presse@clubcommission.de 

+49171-4159547

Kuratorium TAG DER CLUBKULTUR 2023

BLEACH

BLEACH (sie /ihr) ist eine Dragqueen aus dem englischen Essex, die eine klassische Ausbildung in einer Burlesque-Bar in Stockholm genossen hat. Sie ist Performerin, Produzentin, Moderatorin und ein Society-Liebling, der Drag und Punk zusammenbringt und von der homosexuellen Revolution träumt. BLEACH tritt mit den Venus Boys auf, produziert und moderiert die Partyreihe POPPERS im Monster Ronson’s Ichiban Karaoke, ist künstlerische Leitung des „Go Drag!“-Festivals und Hostess beim Stockwig-Drag-Festival.

GUDRUN GUT

Gudrun Gut (sie /ihr) begann ihre Karriere im Berlin der frühen 80er als Teil von Mania D, Einstürzende Neubauten und Malaria!. Bis heute umfasst ihre kulturelle Arbeit ein riesiges Spektrum: Sie hat Solo-Alben veröffentlicht, die Plattenlabels Moabit Musik und Monika Enterprise gegründet, ein Buch geschrieben, moderiert und produziert für radioeins, organisiert Partys mit dem Kollektiv Oceanclub, kuratiert Festivals und nutzt die Monika-Werkstatt für experimentell-feministische Zusammenarbeiten. Gudrun Gut saß im Beirat des Musicboard Berlin und sechs Jahre in der Künstler:innenförderungsjury der Initiative Musik und erhielt 2019 den Listen to Berlin: Award für die Entwicklung und Förderung der Berliner Musikszene.

LOLSNAKE

Lolsnake ist das Pseudonym der in Berlin lebenden, irakisch-amerikanischen Künstlerin Danielle Lumma Rahal, die als DJ, bildende Künstlerin, Kuratorin und Promoterin arbeitet. In ihren Sets leitet sie durch eine Welt aus New- und Old-School-Perlen zwischen hypnotischem Techno, euphorischen Tranceklängen und anderen Überraschungen. Lolsnake ist Gründerin der Partyreihe Weeeirdos, die seit 2017 in der Säule des Berghain neuen und aufstrebenden queeren DJs und Künstler:innen der Stadt Gehör verschafft.

SMILEY BALDWIN

Smiley Baldwin war von 1987 bis 1992 als US-Soldat in Berlin stationiert. Nach der ehrenhaften Entlassung begann seine Arbeit an verschiedenen Clubtüren, unter anderem beim Cookies, WMF, Revier Südost und Heideglühen. Geschichten aus dieser Zeit erzählte er in der Doku Berlin Bouncer, die 2019 ins Kino kam. Seit 1997 ist Smiley Baldwin Geschäftsführer seiner eigenen Firmen Sicherheitsdienst Baldwin und Baldwin Security.

YUKO ASANUMA

Yuko Asanuma (sie /ihr) ist Musikjournalistin, Bookerin, Veranstaltungsorganisatorin zwischen Japan und Deutschland und Managerin diverser Künstler:innen mit ihrer eigenen Agentur setten. Sie schreibt regelmäßig für japanische und englische Musikmagazine und hat u. a. für Ostgut Booking, Resident Advisor, Ableton, Sound & Recording Magazine, Berlin Atonal und Poly AM gearbeitet. Fokus von Yuko Asanumas Arbeit ist es, unterrepräsentierten Künstler:innen die Möglichkeit zu geben, sichtbar zu werden und sich zu entfalten, um kulturellen Austausch und Vielfalt zu fördern.

Ein wichtiger Schritt für die Berliner Clubkultur

Parlamentarisches Forum für Clubkultur, Kulturräume & Nachtleben im Abgeordnetenhaus gegründet

Um der lebendigen Kulturlandschaft Berlins im Abgeordnetenhaus Gehör zu verschaffen, gründeten vier Abgeordnete der demokratischen Parteien am 11. Mai ein neues Austauschformat: das Parlamentarische Forum für Clubkultur, Kulturräume & Nachtleben. Aus Sicht der Clubcommission ist diese Form des fraktionsübergreifenden Austauschs ein wichtiges Signal für den Erhalt und die Stärkung der international einmaligen Clubkultur und Kulturräume der Hauptstadt.

Die Berliner Clubkultur ist in ihrer kulturellen Vielfalt international einmalig. Clubs, Musikstätten und Festivals schaffen Raum für kreativen Austausch, fungieren als Safer Spaces für marginalisierte Communitys und ziehen eine große Anzahl von Besucher:innen aus dem In- und Ausland an. Um diese wertvollen Kulturräume zu schützen und zu fördern, wurde im Rahmen der Plenarsitzung des Berliner Abgeordnetenhauses am 11. Mai 2023 das Parlamentarische Forum für Clubkultur, Kulturräume & Nachtleben gegründet. Die Clubcommission ist sehr erfreut über den fraktionsübergreifenden Austausch auf Landesebene. Dieser stellt unter Beweis, dass die Bedeutung von Clubkultur und kulturellen Räumen allen demokratischen Parteien ein wichtiges Anliegen ist.

Den Impuls zur Etablierung eines solchen Forums hatten die Gründungsmitglieder Christian Goiny (CDU), Tamara Lüdke (SPD), Julian Schwarze (Bündnis 90/DIE GRÜNEN) und Niklas Schenker (DIE LINKE) auf einer Podiumsdiskussion der Berliner Clubcommission anlässlich der Wiederholungswahl im SchwuZ im Februar 2023. Die vier Abgeordneten beabsichtigen damit die Einrichtung einer partei- und fraktionsübergreifenden Plattform im Abgeordnetenhaus, um einen Austausch zu den Belangen der vielfältigen Kulturräume im Zusammenhang mit Clubs, Konzerten und Festivals in Berlin zu ermöglichen. Die Mitglieder des neu gegründeten Parlamentskreises sind sich einig, dass die Berliner Clubkultur eine wichtige gesellschaftliche, kulturelle sowie ökonomische Rolle im Leben der Hauptstadt spielt.

In einem regelmäßigen überfraktionellen Austausch möchte das Parlamentarische Forum mit den zuständigen Verbands- und Vertreter:innenorganisationen über gemeinsame Initiativen zur Unterstützung und Förderung der Bereiche Clubkultur, Kulturräume und Nachtleben entscheiden. Mit der Gründung des Parlamentarischen Forums wird eine intensivere Zusammenarbeit zwischen den betroffenen Akteur:innen, dem Parlament und seinen Ausschüssen sowie den zuständigen Verwaltungen angestrebt. Dabei sollen nicht nur bestehende Standorte in den innerstädtischen Bereichen geschützt, sondern auch die Entstehung neuer clubkultureller Orte gefördert werden. Aus Sicht der Clubcommission bieten die Liegenschaften des Landes Berlin, unter anderem die ehemaligen Flughafengelände Tegel und Tempelhof, die Messe ICC oder die Alte Münze, enormes Potenzial für kulturelle Freiräume, gleichzeitig besteht Bedarf den befristeten Mietverträgen und temporären Zwischennutzungen kultureller Akteur:innen mit langfristigen Perspektiven entgegenzuwirken. Die erste Sitzung wird noch vor der parlamentarischen Sommerpause 2023 stattfinden.

Das neue Parlamentarische Forum für Berlin orientiert sich am 2020 gegründeten Parlamentarischen Forum Nachtleben und Clubkultur im Bundestag, das einen wichtigen Beitrag zur Anerkennung der von Clubs und Live-Spielstätten auf Bundesebene leistet. Ein Arbeitsfeld des Forums ist die baurechtliche Anerkennung von Clubs und Live-Spielstätten voranzubringen und sie in Zukunft mit Museen und Theatern gleichzustellen.

Marcel Weber, 1. Vorsitzender der Clubcommission
„Die Gründung des Parlamentarischen Forums für Clubkultur, Kulturräume & Nachtleben stellt eine deutliche Würdigung der Berliner Clubkultur und einen ersten wichtigen Schritt zur Stärkung ihrer Strukturen und Orte dar. Wir begrüßen sehr, dass sich Abgeordnete der demokratischen Fraktionen des Abgeordnetenhauses gemeinsam dafür einsetzen wollen, den Herausforderungen, mit denen Clubs und Kulturräume tagtäglich konfrontiert sind, auf politischer Ebene zu begegnen.”

Lewamm Ghebremariam, 2. Vorsitzende der Clubcommission
„Das Parlamentarische Forum für Clubkultur, Kulturräume & Nachtleben kann einen wichtigen Beitrag zur Wertschätzung und zum Schutz der vielfältigen Strukturen, der Frei- und Schutzräume in der Berliner Clubkultur leisten. Mit der Gründung einer solchen Austauschplattform wird die Bedeutung der Clubkultur als wichtiger Bestandteil der Identität dieser Stadt gefestigt.”

Das Beste für Berlin: Freiräume erhalten – Kultur fördern

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Mit der Wahl des neuen Bürgermeisters ist die neue Berliner Regierungskoalition aus CDU und SPD im Amt. Im Koalitionsvertrag sind klare Ziele verankert, um die kulturelle und clubkulturelle Vielfalt Berlins zu sichern und zu stärken. Neben der turbulenten Wahl des Bürgermeisters wurden am gleichen Tag die Mitglieder des neuen Senats, darunter auch der neue Kultursenator Joe Chialo, vereidigt.

Das Berliner Abgeordnetenhaus hat in der Plenarsitzung am Donnerstag, dem 27. April, im dritten Wahldurchgang den neuen Regierenden Bürgermeister Kai Wegner ins Amt gewählt. Die Clubcommission begrüßt die zahlreichen positiven Bezüge zur Berliner Clubkultur im Koalitionsvertrag und erkennt darin ein Bekenntnis der neuen Regierung zur Clubkultur der Hauptstadt, das es einzulösen gilt. 

Aus Sicht der Clubcommission ist es eine zentrale Aufgabe der neuen Regierung, die Besonderheiten der Berliner Kultur in ihrer Gesamtheit zu erkennen, zu schützen und zu stärken sowie Möglichkeiten ihrer freien Entfaltung zu schaffen. Hierfür braucht es klare Konzepte, die die verschiedenen Kultursparten, Orte und Akteur:innen grundsätzlich in die Stadtplanung einbeziehen sowie eine koordinierte verwaltungsübergreifende Zusammenarbeit, die unabhängige Kulturorte in der Stadtentwicklung besser vor Verdrängungsprozessen schützt. Der Koalitionsvertrag der neuen Berliner Regierung beinhaltet viele Vorhaben, die diese Herausforderungen angehen. Die Clubcommission erhofft sich daher eine konsequente Umsetzung der definierten Maßnahmen zum Erhalt und Stärkung der Berliner Kultur und Clubkultur.

Die Clubcommission wertet die Vorhaben der Regierung positiv, sich auf Bundesebene für die Anpassung der Baunutzungsverordnung zugunsten Clubs als Kulturstätten sowie der Privilegierung von Kulturlärm im Immissionsschutzgesetz einzusetzen. Gemeinsam mit der Fortführung des Schallschutzfonds und Clubkatasters sowie eines bezirksübergreifenden Konzepts für Open-Air-Veranstaltungen bieten diese Maßnahmen die Möglichkeit, Clubkultur stärker und langfristiger in der sich kontinuierlich verdichtenden Hauptstadt zu verankern. Durch die Erschließung städtischer Liegenschaften wie der Alten Münze, dem ehemaligen Flughafen Tegel oder der Messe ICC für Kultur und Clubkultur kann der akuten Knappheit an kulturellen Freiräumen zusätzlich entgegengewirkt werden. Eine fehlende Positionierung zum Ausbau der A100 im Koalitionsvertrag lässt darüber hinaus hoffen, dass die große Koalition die Bedeutung der 21 Kulturorte und Clubs entlang des Streckenabschnitts 17 erkannt hat und den Ausbau nicht vorantreiben will.

Als weiteren zentralen Auftrag der Berliner Regierung erachtet die Clubcommission den Ausbau und die Demokratisierung von Förderstrukturen für die Berliner Kulturlandschaft. Eine Vielzahl der im Koalitionsvertrag genannten Kulturveranstaltungen, Festivals, Preise und Auszeichnungen verfolgen diesen Ansatz. Es erfreut die Clubcommission, dass auch der TAG DER CLUBKULTUR, der als Kulturpreis das besondere kulturelle Engagement der Berliner Clubs und Kollektive auszeichnet, in diesem Zusammenhang Erwähnung findet. Gleichzeitig möchte die Clubcommission betonen, dass es einen Ausbau der Strukturförderung bedarf, um langfristig Innovation in der Berliner Clubkultur zu gewährleisten. Hierzu zählen unter anderem Bedarfe für energetische Sanierungen und Nachhaltigkeit, Barrierefreiheit und Inklusion sowie Awareness. Von enormer Bedeutung sind darüber hinaus Veranstalter:innen und Kollektive ohne feste Spielstätten, die mit ihrem experimentellen Charakter und häufig ohne kommerzielle Ausrichtung, zunehmend den Charakter der Berliner Clubkultur prägen. Dieses kulturelle Potenzial muss auch angesichts des steigenden ökonomischen Drucks in Berlin erhalten bleiben und zunehmend gefördert werden.

Zusätzlich begrüßt die Clubcommission Joe Chialo als neuen Senator für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt im Amt sowie auch Sarah Wedl-Wilson als neue Staatssekretärin für Kultur. Die Clubcommission freut sich auf eine konstruktive Zusammenarbeit und hofft, dem neuen Kultursenator und seinem Team auch auf den Tanzflächen der einmaligen und vielfältigen Clublandschaft der Hauptstadt zu begegnen.

Abschließend möchte die Clubcommission dem ehemaligen Kultursenator Klaus Lederer im Namen der Berliner Clubkultur persönlich für sein langjähriges Engagement und seinen unermüdlichen Einsatz danken. Als Kultursenator hat er mit seinem Team der Clubkultur in herausragender Weise zu Anerkennung verholfen und sorgte in Zeiten der Krise für Klarheit, Unterstützung und Perspektive. Wir wünschen Klaus Lederer viel Erfolg in seiner neuen Rolle in der Opposition.

Marcel Weber, 1. Vorsitzender der Clubcommission:
“Wir freuen uns, Joe Chialo als neuen Kultursenator begrüßen zu können und sind bereit für die Zusammenarbeit im Interesse der Kultur unserer Hauptstadt. Als unabhängiges Netzwerk der Berliner Clubkultur ist uns viel daran gelegen, die zahlreichen Herausforderungen dieser vielfältigen Szene gemeinsam mit engagierten Partner:innen anzugehen, die wie auch im Fall unseres neuen Kultursenators, Clubkultur als selbstverständlichen Teil der Berliner Kulturlandschaft begreifen.”

Ansprechpartner für Rückfragen und Interviews:
Lutz Leichsenring
Pressesprecher Clubcommission e.V.
presse@clubcommission.de
+49 171-4159547

Berlin Creative Festival 2024?
Join our Town Hall Meetings! 

Erfahre mehr über die Interessenbekundung des geplanten Kreativfestivals

English version below

Nachdem der Berliner Senat vergangenen Herbst Axel Springer und Penske Media eine Förderung in Millionenhöhe für die Planung und Durchführung eines mehrtägigen Kultur- und Technologiefestivals, angelehnt an das SXSW, zusprach und diese aufgrund der öffentlichen Kritik zurückzog, ist die Planung für das auf 2024 verschobene Festival aktuell ungeklärt. Wir sind der Ansicht, dass dieses Festival nicht ohne die lokale Kreativszene gestaltet werden kann. 

Deshalb haben wir als Zusammenschluss unterschiedlicher Akteure der Technologie- und Kulturbranche entschieden, in Eigenregie alle interessierten Personen und Organisationen zu versammeln, um ganz grundlegend die Notwendigkeit eines solchen Festivals zu diskutieren und gegebenenfalls klare Vorstellungen an die Festivalplanung zu entwickeln. 

Aus diesem Anlass möchten wir Euch zu zwei Town Hall Meetings einladen. Neben Impulsvorträgen von Fachexpert:innen und thematischen Inputs zum aktuellen Planungsstand, wollen wir in diesem Rahmen Gelegenheit dazu geben, Eure Vorstellungen mit den anderen Teilnehmenden zu teilen und zu diskutieren. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse werden wir dokumentieren und im Anschluss öffentlich zugänglich machen.

Einladung zum Town Hall Meeting 

#1 TOWN HALL MEETING

Mittwoch, 22. März 2023
Beginn 20 Uhr, Einlass ab 19:30  
betahaus
Rudi-Dutschke-Str. 23, 10969 Berlin
Anmeldung

#2 TOWN HALL MEETING

Dienstag, 11. April 2023
Beginn 19 Uhr, Einlass ab 18:30  
Säalchen Holzmarkt 25
Holzmarktstraße 25, 10243 Berlin
Anmeldung

Unsere Plätze sind begrenzt, meldet euch vorher bitte an.

Unterschreibe die Interessenbekundung 

Darüber hinaus hat unsere Interessengemeinschaft einen offenen Brief verfasst. Diese “Interessenbekundung geplantes Kreativfestival” werden wir an die Berliner Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe senden. Wenn auch Du die Interessenbekundung unterzeichnen möchtest, kannst Du das hier tun:

Jetzt unterschreiben


English version:

Berlin Creative Festival 2024?
Join our Town Hall Meetings! 

Learn more about the letter of interest of the planned creative festival

After the Berlin Senate last fall awarded Axel Springer and Penske Media millions in funding for the planning and implementation of a multi-day culture and technology festival, modeled after SXSW, and withdrew it due to public criticism, the planning for the festival, which has been postponed to 2024, is currently unresolved. We believe that this festival cannot be designed without the local creative scene. 

That’s why we, as an association of different actors of the cultural and technology scene, have decided to gather all interested persons and organizations on our own initiative in order to discuss the necessity of such a festival and to develop frameworks for the festival planning. 

On this occasion we would like to invite you to two Town Hall Meetings. In addition to keynote speeches by experts and thematic inputs on the current state of planning, we want to give you the opportunity to share and discuss your ideas with the other participants. We will document the resulting findings and make them publicly available afterwards.

Invitation to the Town Hall Meeting 

#1 TOWN HALL MEETING

Wednesday, March 22, 2023
Start 8pm, admission from 7:30pm.  
betahaus
Rudi-Dutschke-Str. 23, 10969 Berlin
Registration

#2 TOWN HALL MEETING

Tuesday, April 11, 2023
Start 7 pm, admission from 6:30 pm  
Säälchen Holzmarkt 25
Holzmarktstraße 25, 10243 Berlin
Registration

Please register in advance. Seats are limited. 

Sign the letter of interest 

In addition, our group has written an open letter. We will send this „letter of interest for a planned creative festival“ to the Berlin Senate Department for Economy, Energy and Enterprises. If you also want to sign the letter of interest, you can do so here:

Sign Now