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Update: Pressemitteilung – GRIESSMUEHLE IM EXIL

Pressemitteilung
Berlin, 29.01.2020

Fast 48 Stunden lang haben wir von Sonntag bis in den frühen Dienstagmorgen die schöne Zeit der vergangenen fast neun Jahre in unserer geliebten Griessmuehle gefeiert – zusammen mit unseren
Freunden, die diesen Ort zu unserem Zuhause gemacht haben. Vielen, vielen Dank ans ganze Team der Griessmuehle, an alle Djs, Veranstalter*innen, treuen Wegbegleiter*innen und lieben Gäste. Das
war leider vorerst unsere letzte eigene Clubnacht in der Griessmuehle.

Erfreulicherweise kam es letzte Woche zu Gesprächen mit dem Verwalter und Eigentümer des Geländes der Sonnenallee 221 und uns. Dabei wurde einvernehmlich vertraglich festgehalten, dass wir zum 03. Februar 2020 unsere jetzige Heimat erst einmal verlassen, um den Baustart des
Eigentümers nicht zu verzögern. Somit bleibt uns, den Veranstaltern und der Community der Cocktail d’Amore das kommende Wochenende für die vorerst letzte Ausgabe der Partyreihe in einer XXL Version von Freitag bis Montag. Nach fünf Jahren in der Griessmuehle kann sich die „Cocktail“
hiermit gebührend verabschieden. Am Montagmorgen, den 03. Februar 2020 verstummen unsere Lautsprecher in der Griessmuehle für ungewisse Zeit.

Die Clubcommission wird sich als Moderator und Vermittler zwischen dem Eigentümer und den Betreibern der Griessmuehle für eine weitere Zwischen- und Nachnutzung einbringen. Im Verlauf der nächsten Wochen steht die Clubcommission beratend zur Seite, um einen Prozess zu gestalten, mit dem Ziel, ein nachhaltiges Konzept und Betreibermodell zu entwickeln.

Im letzten Monat haben wir nicht nur um den Erhalt unserer Griessmuehle gekämpft, sondern ebenso um den Fortbestand unseres vielfältigen Kulturprogramms. Wir sind über alle Maßen glücklich, dass die Berliner Kulturstätten untereinander solidarisch zusammenhalten und wir somit bekannt geben können, dass unser Kulturprogramm zu großen Teilen in das Programm der Alten Münze vorübergehend integriert werden darf. Unsere Mittwochs- und Donnerstagsveranstaltungen fnden erstmal im Polygon Club Unterschlupf und starten bereits diese Woche an neuer Stelle. Die Griessmuehle bedankt sich ausdrücklich bei den Bezirken Mitte und Lichtenberg für die wertvolle Unterstützung.

Ab dem 07. Februar 2020 haben die Wochenendveranstaltungen sowie Kino und Poetry Slam für zwei Monate ihr Zuhause in der Alten Münze. Eine neue Bleibe für unseren Plattenladen Latitude Record Store, der sich ebenfalls auf unserem Gelände befndet, ist bereits in Aussicht. Das benachbarte Bistro CC Neukölln wird in der aktuellen Form nicht weiterbestehen. Wir entwickeln jedoch bereits seit vergangenem Jahr ein neues gastronomisches Projekt in Neukölln, das voraussichtlich im
Frühjahr eröffnen wird.

Der Parlamentsbeschluss des Abgeordnetenhauses, in dem sich der Kulturausschuss Anfang letzter Woche einstimmig mit den Stimmen von SPD, CDU, Grüne und Linke erstmalig konkret für den Erhalt eines Clubs ausgesprochen hat, ist ein starkes Signal der Unterstützung für die Griessmuehle. Wir hoffen, dass auch der Senat an den Gesprächen mit dem Eigentümer festhält, damit wir mit der Griessmuehle an unseren Standort zurückkehren können oder uns notfalls bei der Findung einer geeigneten Alternative unterstützt.

Trotzdem ist noch längst nicht alles erreicht, denn wir sind mit der ungewissen Situation um den Verbleib nicht allein. Die grundlegende Problematik des fehlenden Schutzes von Kulturstätten bleibt die
Hauptursache für Verdrängung. Daher wollen wir in Zukunft weiter für Bestandsschutz und die Anerkennung der Clubs als Kulturstätten kämpfen und bitten alle Unterstützer*innen weiterhin unsere Petition zu unterschreiben und zu teilen. Mittlerweile haben sich über 48.000 Menschen unseren Forderungen angeschlossen. Gemeinsam mit anderen bedrohten Standorten und der Clubcommission wollen wir weiterhin Aufmerksamkeit erregen und die Kampagne, die wir unter dem Hashtag #saveourspaces gestartet haben, medienwirksam ausbauen.

Übersicht der Exil-Veranstaltungsorte:

ab 29.01.2020:
Griessmuehle im Exil @ Polygon Club
Mittwochs- und Donnerstagsveranstaltungen
Wiesenweg 1-4, 10365 Berlin
https://polygon-club.com/

ab 07.02.2020:
Griessmuehle im Exil @ Alte Münze
Wochenendveranstaltungen, sowie Kino- und Poetry-Veranstaltungen
Molkenmarkt 2, 10179 Berlin
https://alte-muenze-berlin.de/

http://saveourspaces.berlin
https://change.org/savegriessmuehle
#saveourspaces

Die Griessmuehle prägt seit über acht Jahren nicht nur die Berliner Clubszene an herausragender Stelle, sondern hat sich vor allen Dingen auch durch ihr breites etabliertes Kunst- und Kulturangebot von Ping-Pong-Abenden, Kinoveranstaltungen, Sportprogrammen, über den Mühlenmarkt bis hin zu Sinfoniekonzerten einen Namen gemacht. Zudem befndet sich der Latitude Record Store und das Bistro CC Neukölln auf dem Gelände, welche auch zur Griessmuehle gehören. Die Synergien in die Berliner Lebenswelten hinein sind wohl gar nicht zu beziffern. Das Kunst- und Kulturangebot selbst ist über den Club co-fnanziert; damit übernimmt die Griessmuehle eine wichtige Verantwortung.

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PRESSEMELDUNG

Berlin, den 22.01.2020

Gespräche zu bedrohtem Club in Neukölln

S IMMO: Clubkultur langfristig am Standort wünschenswert

Berlin, 22.01.2020. In den vergangenen zwei Tagen fanden Treffen statt zwischen Robert Neumüller, Geschäftsführer der S IMMO Germany GmbH, David Ciura, Geschäftsführer der Griessmuehle, Staatssekretär Christian Rickerts, der Abgeordnete von Bündnis90/Grüne Georg Kössler, sowie Lutz Leichsenring und Sascha Disselkamp, Vertreter des Geschäftsführenden Vorstands der Clubcommission Berlin e.V., um über die Zukunft des Clubs Griessmuehle auf dem Areal der Sonnenallee 221 in Berlin-Neukölln zu sprechen.

Der Kulturausschuss des Berliner Abgeordnetenhauses hatte Anfang der Woche einstimmig mit den Stimmen von SPD-Fraktion Berlin, CDU-Fraktion Berlin, Grüne Fraktion Berlin und DIE LINKE. Berlin, einen Antrag zur Griessmuehle beschlossen. Es war damit das erste Mal, dass das Berliner Abgeordnetenhaus sich für den Erhalt eines Clubs durch Parlamentsbeschluss ausspricht.

Auch bei den Gesprächen mit den Eigentümern des Areals, der S IMMO Germany GmbH, auf dem der Club seit fast 10 Jahren besteht, bekräftigten alle Beteiligten, dass eine lebendige Clubkultur zum Markenkern Berlins gehöre und geprüft werden soll, ob perspektivisch ein clubkultureller Betrieb auf dem Gelände gehalten werden kann.

Als Ergebnis der Gespräche wurde schriftlich vereinbart, dass die Gespräche konstruktiv und freundlich verliefen. Da allerdings mit den Baumaßnahmen begonnen wird, könne ein weiterer Clubbetrieb ab Februar nicht mehr stattfinden. Obwohl bereits Bauvormaßnahmen getroffen wurden, sicherte die S IMMO aber vorbehaltlich der Zustimmung des derzeitigen Hauptmieters zu, dass eine Abschiedsveranstaltung bis zum 3. Februar gestattet sowie der Zeitraum für eine Räumung bis Mitte Februar verlängert wird.

Die S IMMO bestätigte zudem, dass sie eine künftige Entwicklung auf dem Gelände zu Veranstaltungs-, Gastronomie- und Clubflächen gemeinsam mit der Clubcommission prüfen möchte und dafür an einem Partizipationsworkshop teilnehmen werde. Die S IMMO begrüße dabei ausgesprochen, wenn ein clubkultureller Betrieb Bestandteil des zukünftig entwickelten Areals sein könnte. Auch wurde von der S IMMO in Aussicht gestellt zu prüfen, ob bereits während der Hochbauphase eine Zwischennutzung einer Freifläche auf dem Areal möglich sein kann. „Wir können uns auch vorstellen, dass bereits während der Bauphase in den nächsten Jahren ein temporärer Ort auf dem Gelände geschaffen wird, der dem Neuköllner Geist entspricht.“, so Neumüller.

Die Clubcommission wird sich als Moderator und Vermittler zwischen der S IMMO und den Betreibern der Griessmuehle für eine weitere Zwischen- und Nachnutzung einbringen, sowie im Verlauf der nächsten Woche beratend zu Seite stehen, um einen Prozess zu gestalten, mit dem Ziel, ein nachhaltiges Konzept und Betreibermodell zu entwickeln.

Zudem konnte die Griessmuehle kurzfristig ab Februar eine Zwischenlösung an einem anderen Standort schaffen, um mit ihrem bereits gebuchten und angekündigten Programm für die nächsten Wochen „ins Exil“ gehen zu können.

Pressekontakt

Lutz Leichsenring / Mail: presse@clubcommission.de

Clubkultur und Corona 2020/21

Fotos: @mischaheuer

Viele von Euch kennen nicht den Umfang der Arbeit der Clubcommission, die in diesem Jahr eine besonders große Herausforderung für die vielen Mitarbeiter*innen und ehrenamtlichen Kräfte. Hier daher ein Rückblick und Ausblick des Krisenjahres.

+++ Achtung: Dies ist ein langer Text, in dem auch sehr viele Mitarbeiter*innen und Unterstützer*innen genannt werden. Wenn wir Dich hier versehentlich vergessen haben zu erwähnen, dann schreib uns bitte kurz, damit wir den Text ergänzen können – presse@clubcommission.de +++

Das Jahr 2020 hat uns alle vor eine harte Probe gestellt. Uns allen wurde binnen weniger Tage die Grundlage unseres Schaffens entzogen. Das, worin wir gut sind – Menschen zusammenzubringen, Kunst produzieren, Publikum begeistern, Geselligkeit, Halt und Hoffnung, für mehr Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit zu engagieren und zu mobilisieren – all das war plötzlich nur noch sehr eingeschränkt möglich. Hinzu kamen sehr viele ungeklärte Fragen und Aufwand, die Krise zu bewältigen – Rückerstattungen, Vertragsauflösungen, Kündigungen, Existenzängste.

Die Berliner Clubs nehmen nicht alle Entscheidungen leichtfertig hin, Verordnungen die unsere Freiheiten einschränken, Technologien, die unsere Daten sammeln, Verbote, die uns unsere Berufe nicht mehr ausüben lassen. Auch, wenn das für viele nicht offensichtlich ist, auch hinter den Kulissen der Clubcommission wird diskutiert, gestritten, in Frage gestellt. Bootsdemo ja, oder nein? Wie geht man mit Corona-Leugnung und -verharmlosung um? In eine Debatte einbeziehen, ignorieren oder Hausverbot erteilen? Welche Tracing App verschlüsselt Daten, welche nicht? Wie gut sind Schnelltests und wie kann man dadurch Veranstaltungen sicherer machen? Wie schafft man es, für so eine heterogene Szene eine gemeinsame Strategie zu entwickeln und Stimme zu bilden?

Bereits vor dem Lockdown am Freitag, den 13. März war die Situation für Berliner Clubbetreiber*innen alles andere als entspannt. Der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg schränkte die Durchführung von Veranstaltungen massiv und unverhältnismäßig ein. Das Kitkat erhielt eine Kündigung, die RummelsBucht muss einem Aquarium weichen und der große Schock gleich zu Jahresbeginn – Grundstückseigentümer S-IMMO versagte der Griessmuehle die Verlängerung des Mietvertrags. Interventionen von Bezirksbürgermeister Martin Hikel und Senatorin Ramona Pop, sowie ein Runder Tisch der Clubcommission konnte die Räumung nicht mehr verhindern. Die Verhandlungen, der Protest und die mediale Aufmerksamkeit ermöglichten allerdings David und seinem Team ein paar Wochen Aufschub, einen nahtlosen Umzug ins Exil in die Alte Münze und wenig später auch zu einem neuen Standort in der Bärenquell-Brauerei in Niederschöneweide.

CORONA TASK FORCE

Ende Februar dann die ersten Meldungen von Virusinfektionen in Europa. Die Clubcommission gründete unmittelbar eine Task Force Gruppe und organisierte regelmäßige Treffen im Kitkat und in unserem Büro, lud Expert*innen ein und nahm Kontakt mit dem Senat auf. Wenige Tage später wurden die ersten Corona-Fälle in Berlin festgestellt, die unglücklicherweise in direktem Zusammenhang mit einigen Bars und Clubs standen, sogenannten „Superspreadern“. Bevor hier nun die ersten Kommentare die Evidenz in Frage stellen, ob Infektion auch gleich Symptome bedeutet und inwieweit das alles nachweisbar ist: Das spielt in einer öffentlichen Debatte und hunderten Presseanfragen an uns kaum eine Rolle. Die Gefahr war sehr real, dass Clubs und die dort vertretenen marginalisierten Gruppen von der Mehrheitsgesellschaft als ursächlich für die Verbreitung einer Krankheit verantwortlich ausgemacht werden, sowie als unmoralisch, unsolidarisch und hedonistisch stigmatisiert werden. Dies hätte uns nicht nur sämtliche Akzeptanz als sozio-kulturelle Akteure gekostet, sondern wahrscheinlich auch alle damit verbundenen Hilfsangebote. Wir steckten also mitten in einem großen Dilemma.

Die Clubszene ist nicht nur in Berlin, sondern in Deutschland und europaweit recht gut organisiert in den Interessenvertretungen LiveKomm und LiveDMA. Fast alle Clubs sind dort Mitglied, es wurden bereits viele Studien und Konferenzen durchgeführt; wichtige Entscheider*innen der Politik haben sich bereits von uns gehört oder sich mit unseren Themen auseinandergesetzt. Das unterscheidet uns auch von z.B. Bookingagenturen, die sich erst in diesem Jahr unter dem Namen “Booking United” zusammengeschlossen haben. Das hat uns natürlich geholfen, um neben hunderten anderen Branchen, die von der Pandemie betroffen wurden, Gehör zu finden.

UNITED WE STREAM

Ohne die langjährige Netzwerkarbeit wäre es uns auch nie gelungen, binnen fünf Tagen die Spendenkampagne UNITED WE STREAM ins Leben zu rufen, an der sich nahezu alle Berliner Clubs solidarisch beteiligt haben. Es hätte nicht das Telefonat zwischen den Clubcommissions-Vorständen Larissa Krause und Lutz Leichsenring gegeben, die Kampagne gemeinsam mit der Initiative Reclaim Club Culture zu initiieren, für die sich in Folge ein nahezu 200-köpfiges Team begeistern ließ. Es folgten unzählige Conference-Calls, Entscheidungen, Partnerschaften, basierend auf vielen Jahren aufgebautem Netzwerk und Vertrauen. Chi-Thien Nguyen, John Muder und Tom Szana kümmerten sich um die Produktion. Anna Harnes dachte sich den Namen aus, Vinzent Britz entwickelte das Logo, Amelie Krzewina das Look&Feel. Marco Herzog setzte in wenigen Tagen eine Website und Server auf, Nils Gelfort kümmerte sich um Reichweite und Partnerschaften. Daniel Plasch und Katharin Ahrend koordinierten das Programm mit jedem einzelnen Club. Pablo Vollmer, Nicole Erfurth und Raimund Reintjes konzipierten ein möglichst faires Verteilungsmodell. Robin Schellenberg verbrachte mit seinem Social Media Team tage- und nächtelang am “digitalen Tresen”. ARTE Concert, rbb, Soundcloud, radioeins, FLUX FM, Siegessäule, VICE, … alle brachten ihre Ressourcen ein, um in Folge 73 Live-Streams zu produzieren und zu verbreiten. 570.000 € Spenden konnten wenige Monate später an 66 Clubs ausgeschüttet werden. 45.000 € Spenden gingen zudem an den Stiftungsfonds Zivile Seenotrettung, nach dem Motto „Not ist nicht gleich Not“. Aus United We Stream entwickelte sich nicht nur das Debattenformat „United We Talk“ in Partnerschaft mit ALEX Berlin, bei dem sich besonders Vorstandsmitglied Thomas Lehnen eingebracht hatte. United We Stream wurde zu einer weltweite Bewegung, die über 1,5 Millionen Euro Spenden in 104 Städten auf 5 Kontinenten sammeln konnte. United We Stream konnte über 2200 Künstler*innen eine virtuelle Bühne geben und auf die Sorgen von über 450 Spielstätten aufmerksam machen. United We Stream wurde mit dem VIA – VUT Indie Awards, dem Listen to Berlin Award und als Kultur- und Kreativpiloten ausgezeichnet.

SOFORTHILFEPROGRAMME

Auch die Aufmerksamkeit, die wir durch die Kampagne in über 100 Medien wie z.B. der Tagesschau, Süddeutsche Zeitung, The Guardian erhielten, half, der Politik verständlich zu machen, in welche Not wir durch die Pandemie und das Veranstaltungsverbot geraten sind.

Es wurde schnell allen klar, dass Clubs und Veranstalter*innen mit am Härtesten von der Krise betroffen sind. Und – im Unterschied zu anderen Branchen – hatten wir in Berlin fast jede/n betroffene/n Akteur*in in unserem WhatsApp-Chat oder Newsletter Verteiler. Wir konnten also mit Umfragen und direktem Austausch schnell und sehr genau beziffern, wie hoch die laufenden Kosten und die verbleibende Liquidität sind. Unsere Überzeugungsarbeit, vorwiegend durch Pamela Schobeß auf Landesebene und gemeinsam mit der LiveKomm (speziell Karsten Schölermann und Marc Wohlrabe) auch auf Bundesebene in Gremien und Ausschüssen vorgetragen, hatte auch dazu geführt, dass wir nicht als reine Gastronomiebetriebe gelten, sondern auch von Hilfsprogrammen profitieren sollten, die für Kulturorte und -produzenten zur Verfügung gestellt werden.

Mit Hilfe des Kurzarbeitergeldes konnten zumindest schonmal alle 9.000 festangestellten Mitarbeiter*innen gehalten werden. Mit den Soforthilfepaketen erhalten Clubs einen Ausgleich für ihre laufenden Kosten wie Mieten, Versicherungen etc., können zudem Investitionszuschüsse für Überdachungen, Lüftungen uvm. beantragen und außerdem Zuschüsse für kulturelle Programme in 2021 empfangen.

Berlin ist eines von nur vier Bundesländern, das ergänzend zu den Bundeshilfen ein entsprechendes Liquiditätsprogramm für Kulturorte aufgesetzt hat – zu denen explizit auch unsere Clubs gehören.

Es war nicht einfach, die Kriterien so anzupassen, dass mittlerweile alle Clubs von den Soforthilfen profitieren. Wir haben es allerdings geschafft, dass bis heute kein einziger Club in Berlin sein Geschäft aufgrund der Pandemie aufgeben musste. Es haben sich aber viele Clubs mit Krediten verschuldet oder wichtige Mitarbeiter*innen verloren, die sich neue Jobs gesucht haben. Die meisten Selbständigen und Mini-Jobber haben leider an den Hilfsprogrammen nicht partizipieren können und müssen sich von der Arbeitsagentur unterstützen lassen. Diese Krise ist und bleibt ein großer Einschnitt, was uns noch viele Monate und Jahre belasten wird. Gleiches gilt natürlich auch für die finanzielle Situation unseres Vereins, durch die uns unser Schatzmeister Marcel Weber und Geschäftsführer Lukas Drevenstedt bislang ohne Verluste und mit kühlem Kopf manövriert haben.

ANERKENNUNG VON CLUBKULTUR

Beim Jahresauftakt der Clubcommission im Festsaal Kreuzberg sagte noch Senator Klaus Lederer vor ca. 200 Clubbetreiber*innen und Veranstalter*innen: „Gesellschaftlich wird die Clubszene schon als Teil der Berliner Kultur verstanden.“ Die Gesetzgebung würde allerdings hinterherhinken. Um diese anzupassen, schlug die damalige Senatorin für Stadtentwicklung, Katrin Lompscher, vor, das Gesetz des Milieuschutzes auf Clubs zu erweitern. Auch von der CDU und den Grünen wurde Unterstützung angeboten. Wenige Tage später fand nämlich die Anhörung vor dem Bauausschuss des Bundestages an. Schaffen wir es, die Abgeordneten davon zu überzeugen, dass Clubs nicht als „Vergnügungsstätten“, sondern als „Anlagen für kulturelle Zwecke“ anerkannt werden? Bisher werden Clubs und Musikspielstätten als Vergnügungsstätten etwa mit Bordellen und Spielkasinos gleichgesetzt. U.a. Pamela Schobeß (Gretchen) und Jakob Turtur (Jonny Knüppel) waren dazu in den Ausschuss geladen und standen den Parlamentariern Rede und Antwort. Zwischenzeitlich gründete sich auch das fraktionsübergreifende „Parlamentarische Forum Clubkultur“ im Deutschen Bundestag. Über 120 Bundestagsabgeordnete überreichten einen offenen Brief an Bundesbauminister Seehofer in dem er aufgefordert wurde, im Rahmen des aktuellen Gesetzgebungsverfahrens zur Baugesetzbuchnovelle, Clubs als Kultur anzuerkennen.

Ende Oktober entschied auch noch der Bundesfinanzhof, dass für Clubnächte der ermäßigte Umsatzsteuersatz gilt. Sie sind damit steuerrechtlich so zu behandeln wie Konzerte. Wir sind sehr froh über diese Entscheidung, auf das sehr viele Anwälte u.a. von der Clubcommission, des Cookies und des Berghains seit über 8 Jahren hinarbeiteten.

Als erstes Parlament der Welt, entschied das Berliner Abgeordnetenhaus am 11. November auf Antrag der Fraktionen SPD, Die Linke und Bündnis90/Die Grünen und unterstützt durch die CDU einen Antrag “Clubkultur als Teil von Berlin anerkennen und stärken

Darin wurde u.a. gefordert, dass Clubs als Anlagen für kulturelle Zwecke anerkannt werden, das Clubkataster der Clubcommission Anwendung bei der Bauplanung findet, das Agent of Change-Prinzip eingeführt- sowie der Schallschutzfonds weiter ausgebaut werden soll.

TAG DER CLUBKULTUR

Am 3. Oktober sendete die Berliner Clubkultur auf Initiative von Kultursenator Klaus Lederer ein Signal für ihre Vielfalt und Bedeutung und war damit weltweit die erste Stadt, die einen TAG DER CLUBKULTUR ausrichtete. 40 Clubs und Kollektive wurden an diesem mit je 10.000 Euro für ihr Engagement in der Berliner Clubkultur ausgezeichnet. Mit ihrer Vielfältigkeit und ihrem Facettenreichtum zeichnet die Stadt clubkulturelle Akteure aus und die Diversität der Berliner*innen für einen Tag gemeinschaftlich sichtbar gemacht und gefeiert. Zu den Ausgezeichneten zählten alteingesessene genauso wie jüngere Clubs, Kollektive mit langjährig etablierter Struktur und andere, die erst in den letzten Jahren ihre Arbeit begonnen haben. Da das Kuratorium hatte in seiner Auswahl besonderen Wert auf Intersektionalität und Diversität gelegt, so befand sich im Programm eine große Bandbreite an Musikgenres, Kunstdisziplinen, Community-Spaces, Themenschwerpunkten, Veranstaltungsorten und Medien. Die ausgezeichneten Clubs und Kollektive sowie weitere Bewerber*innen präsentierten bestuhlte Konzerte und Panel-Talks in den eigenen oder fremden Räumlichkeiten, Tanz-Events auf eigenen und öffentlichen Freiflächen, Ausstellungen, Performances, Radiosendungen, Vorträge, Kinderprogramm, Drag-Shows, Podien, Poetry-Slams, Klanginstallationen, Filme und vieles mehr. Alle teilnehmenden Clubs und Kollektive hatten für die Durchführung tragfähige Hygiene- und Sicherheitskonzepte zur Durchführung entwickelt.

FREIRÄUME FÜR CLUBS UND FESTIVALS

Der Verlust von Räumen für Clubkultur bildet schon seit vielen Jahren einen Schwerpunkt der Arbeit der Clubcommission. Unser Arbeitskreis RAUM wurde in den vergangenen zwei Jahren von Jakob Turtur und Daniel Plasch koordiniert, der Arbeitskreis FESTIVALS von Alexander Dettke, unterstützt u.a. von Larissa Krause und Angela Volz. Gegen die Verdrängung durch Nachbarschaftskonflikte und Neubauten hat die Clubcommission in den letzten Jahren viele Projekte initiiert, die über Mediation und Protestaktionen hinausgehen. Der SCHALLSCHUTZFONDS der Senatsverwaltung für Wirtschaft und Energie wird von Raimund Reintjes und Stephanie Koller im Namen der Clubcommission verwaltet und beträgt eine Million Euro für 24 Monate. Clubs können hier Fördergelder beantragen, um Gutachten durchzuführen und Schallschutzmaßnahmen zu finanzieren. 33 Anträge von Clubs sind eingegangen, davon wurden 14 durch eine unabhängige Jury bewilligt. Sieben Projekte wurden bereits umgesetzt bzw. stehen kurz vor Abschluss. Das CLUBKATASTER wurde 2015 auf Initiative von Lutz Leichsenring in Zusammenarbeit mit dem Musicboard und dem Senat für Stadtentwicklung eingeführt. Die heutige Version 2.0 umfasst 479 Musikspielstätten und wurde mit Stadtplanern umgesetzt und hat sich von einer einfachen Kartenansicht zu einem Geoinformationssystem weiterentwickelt, welches Daten über Musikspielstätten mit Bebauungsplänen, Sanierungsgebieten, Neubauten und Planungszielen verbindet. So ist es möglich, frühzeitig Nutzungskonflikte zu erkennen und zu intervenieren. Das Thema wird von Jonas Seebauer, Kai Sachse und Lukas Drevenstedt behandelt. Wie können die bestehende sozio-kulturellen Freiräume geschützt und neue entwickelt werden? Wie können wir freiwilliges Engagement, welches eine nicht-kommerzielle Kultur zum Ziel hat und damit Aktivitäten engagierter Bürger*innen im Sinne des Gemeinwohls fördern? Ist ein vereinfachtes Genehmigungsverfahren für nicht-kommerzielle Veranstaltungen im Freien möglich? Diese und andere Fragen beschäftigen unser Freiflächen-Team Johannes Grüß, Ilja Minaev, Erich Joseph, Michael Libuda und Jette Schwärmer. Das Team berät Festival- und Open-Air Veranstalter*innen, hat ein Muster-Hygienekonzept entwickelt und kümmert sich u.a. um unser Projekt KULTUR IM GRÜNEN, bei dem es um die Erkundung von Flächen in Parks und Grünanlagen geht, sowie die Prozessmoderation, um in Berlin mehr Flächen für Open Airs nutzen zu können. Passend zum Thema, veranstaltete die Clubcommission am 28.10. die Fachkonferenz CLUBS IM NEUBAU im Säälchen. Das Projekt brachte 80 Projektentwickler*innen, Fachplaner*innen und Clubakteur*innen zusammen, um über Potentiale und Clubstandorte zu sprechen. Im Rahmen der FREE OPEN AIR INITIATIVE der Clubcommission haben 2020 mehr als 300 Menschen an Roundtables, Workshops und Weiterbildungsangeboten teilgenommen. Daraus ist eine Telegrammgruppe mit 170 aktiven Mitglieder*innen, sowie ein Newsletter mit über 500 Empfänger*innen entstanden. Durch die vermittelnde (Überzeugungs-)Arbeit unseres Freiflächen-Teams und des AK Festivals konnten zahlreiche Festivals im Sommer dieses Jahres sicher stattfinden. Der vorbildliche Umgang mit der informellen Szene in Berlin fand auch in einer internationalen Kollaboration Gehör. Durch Mitwirkung von Diana Raiselis wurde die Arbeit der Clubcommission mehrfach im Global Nighttime Recovery Plan erwähnt, an dem sich über 130 Akteure aus 60 Städten weltweit arbeiten, um international voneinander zu lernen mit der Covid-19 Krise umzugehen.

BERATUNGSANGEBOT

Wie erfolgreich die Arbeit der Clubcommission ist, spiegelt sich auch in der Anzahl der Mitglieder wider. Heute hat der Verein 322 Mitglieder und damit diese Anzahl in den vergangenen sechs Jahren mehr als verdoppelt. Betreut werden unsere (Neu-)Mitglieder durch Gabriele Karamichalis und ehrenamtlich durch den 2. Vorsitzenden Sascha Disselkamp. Petra Sitzenstock, Fabian Kleinert und Holger Baumunk bilden den Kern unseres Experten- und BERATUNGSTEAMs. Dieses bietet Informations-, Netzwerk- und Weiterbildungsveranstaltungen an (z.B. Nightmanger*innen Meetup, zertifizierte Hygieneschulung, Corona-Info-Calls). Allein in 2020 waren dies 280 Einzelberatungen mit Unterstützung von knapp 20 Fachexpert*innen aus branchenrelevanten Fachbereichen (z.B. Genehmigungsverfahren Ämter, GEMA, Awareness, Nachhaltigkeit, Inklusion, Versicherungen, Steuer, Recht), sowie acht (Online-)Info-Veranstaltungen, ein 2-tägiges Seminar zur/m zertifizierte/n Hygienebauftragte/n. Klimawandel ist auch in der Clubcommission ein Schwerpunktthema. Daher wurden in Zusammenarbeit mit Konstanze Meyer von CLUBTOPIA eine mehrwöchige Schulung zur/m Green Night Manager*in angeboten, sowie das erfolgreiche Innovationslabor „Future Party Lab“ veranstaltet, bei dem über 300 Menschen in 3 Veranstaltungen innovative Ideen für eine klimafreundliche Clubszene entwickelten. Unterstützt von Lennart Hellmann versendet das Clubcommission Beratungsteam auch einen 2-wöchentlichen Info-Brief mit Schwerpunkt auf die Hilfs- u. Förderprogramme sowie weitere Infos rund zum Thema COVID-19. Mit Unterstützung des Auswärtigen Amts, haben wir uns mit einem digitalen Programm an der Langen Nacht der Ideen beteiligt, in der verschiedene Arbeitskreise der Clubcommission ihre Themen präsentiert haben, geplant und umgesetzt von Timo Koch und vielen Helfer*innen aus dem Clubcommission Büro. Die Clubcommission beteiligte sich in den letzten Jahren auch aktiv an Prävention und Suchthilfe im Rahmen von SONAR BERLIN. Das Projekt ist eine Kooperation von Berliner Präventions- und Suchthilfeprojekten, der Initiative eclipse sowie der Clubcommission Berlin und bietet in der Berliner Partyszene Infostände, Schulungen, Workshops und Beratungen an. Derzeit laufen in diesem Rahmen auch die Vorbereitungen für das erste Drugtesting-Angebot in Berlin.

AWARENESS ARBEIT

Der Bereich und Arbeitskreis Awareness & Diversity wird von Katharin Ahrend koordiniert und auf Seiten des Vorstands von Lewamm „Lu“ Ghebremariam und İpek İpekçioğlu unterstützt und mitgestaltet. Der Arbeitskreis setzt sich damit auseinander wie möglichst sichere und vielfältige Umgebungen in der Club- und Festivalkultur geschaffen werden können. 

Ein zentrales Projekt unserer Arbeit ist der Aufbau einer AWARENESS-AKADEMIE, bei der Strukturen geschaffen und Ressourcen bereitgestellt werden, die eine diverse Clubkultur ermöglichen soll, an der alle Mitglieder unserer Gesellschaft teilhaben und mitgestalten können. Das Projekt sieht sich als eine Anlaufstelle, Beratung, Vermittlung von Fachexpertise und als Plattform für Vernetzung und Dialog zur Awarenessarbeit in der Clubkultur. Ein Herzstück des Projekts sind die regelmäßigen Awareness & Diversity Roundtables, die aktuell relevanten Themen die verschiedensten Akteur*innen der Berliner Clubkultur zum Austausch zusammenbringen. In Zusammenarbeit mit Eine Welt der Vielfalt e.V., der Senatsverwaltung für Justiz, Verbraucherschutz und Antidiskriminierung und der LADS (Landesstelle für Gleichbehandlung – gegen Diskriminierung wurde zudem das Projekt DIVERSITYGERECHTES AUSGEHEN IN BERLIN gestartet, um unter anderem eine ganzheitliche Fortbildungsreihe zur Stärkung der Awareness & Diversity Kompetenz in der Clubkultur zu entwickeln. Seit Juni diesen Jahres hat hierfür Melissa Kolukisagil das Projektmanagement inne. Ende 2020 folgte auch die Online-Studie SEXISM FREE NIGHT, die europaweit Sexismus und sexualisierte Gewalt im Nachtleben und die Schnittstelle zu Drogenkonsum erforscht. Ziel für das kommende Jahr ist in diesem Rahmen die Entwicklung von Trainingskursen für Clubs und Mitarbeitende, sowie eine Sensibilisierungskampagne zur Förderung eines egalitären Nachtlebens für Alle.

WIE GEHT ES WEITER?

Die Clubcommission hat bereits einen sehr aktiven Arbeitskreis, koordiniert durch Sebastian Riedel und Steffen Schulz, der sich mit Lösungen und Zukunftsszenarien auseinandersetzt. Hier beschäftigen wir uns auf Bundes- und Landesebene intensiv mit Schnelltest-Zentren, Lüftungstechnologien, Tracing Apps uvm. Unsere Vorarbeit und Koordination mit den Bezirken für die Nutzung von Freiflächen, wird uns im nächsten Jahr mehr Optionen für Veranstaltungen unter freiem Himmel bieten. Auch die Hilfsprogramme haben zudem Investitionen ermöglicht, die viele Clubs etwas flexibler bei schlechten Wetterbedingungen machen. Wir gehen wir davon aus, dass die Draußen-Saison in 2021 früher beginnen kann als in den Jahren zuvor. Bis dahin müssen günstige und überall verfügbare Schnelltests für eine höhere Sicherheit sorgen – und ggfls. auch Alternativen zu Abstand und Maske sein. Dazu sind allerdings noch klinische Studien notwendig, die diesen Nachweis erbringen. Wir stehen zu diesen Themen in engem Austausch mit der Senatsverwaltung für Kultur. Es wird darauf ankommen, dass jede Bar, jeder Konzertsaal, Festival und Club ein eigenes Konzept entwickeln kann, dass eine sichere Durchführung ermöglicht. Die Clubcommission versucht ihren Beitrag zu leisten, dafür Ressourcen, Kontakte und Konzepte zur Verfügung zu stellen. Auch arbeiten wir daran, dass wir von der Politik in dieser Übergangsphase weiterhin solidarisch unterstützt werden, bis wir wieder auf eigenen Füßen stehen können. Insbesondere könnt ihr auf uns zählen, dass im 20. Jahr unseres Bestehens, wir all die Freiheitsrechte wieder lautstark einfordern werden, die wir in den letzten Monaten einbüßen mussten. Lasst uns nicht auseinanderdividieren sondern diese Herausforderung gemeinsam und solidarisch bewältigen.

An dieser Stelle möchten wir nochmal DANKE sagen an unser großartiges Team und die vielen ehrenamtlichen Unterstützer*innen, die mit uns gemeinsam die vielen Hürden in diesem Ausnahmejahr 2020 genommen haben.

Bleibt negativ, aber optimistisch!

Pamela, Sascha, Marcel, Lutz

Im Namen des Vorstands der Clubcommission

#saveourspaces – Petition zur Rettung der Griessmühle

Mit der drohenden Verdrängung durch Neubauten ist die Griessmühle nicht alleine. Auch andere Kulturstandorte Berlins müssen derzeit dagegen ankämpfen. Dieser Umstand lässt sich auf den fehlenden Schutz zurückführen, den Clubs eigentlich erhalten müssten. Denn sie sind weit mehr als nur Orte zum Feiern. Daher lauten unsere konkreten Forderungen an die Politik zusätzlich:

  • Bestandsschutz bestehender Clubs und Berücksichtigung von Clubstandorten in Bebauungsplänen bis 2030
  • Anerkennung der Clubs als Kulturstätten
  • langfristige innerstädtische Alternativen für bedrohte Standorte 

Wer die Rettung der Griessmühle und unsere Forderungen an die Politik unterstützen möchte, kann sich HIER an unserer Petition beteiligen.

European Clubnight 2019

Europäische Clubs zu Gast in Berlin

Berlin. Die Clubcommission Berlin e.V. veranstaltet am Samstag, den 09.11.2019 die European Club Night in Berlin. 27 Musikclubs aus 27 europäischen Ländern kollaborieren dabei mit jeweils einem Berliner Club. Die Veranstaltung wird vom Auswärtigen Amt und Kulturprojekte Berlin unterstützt und ist offizieller Teil der Feierlichkeiten des 30. Jubiläums zum Fall der Berliner Mauer.

Heute ist es für die meisten Europäer selbstverständlich, frei zu reisen, zu arbeiten und natürlich auch gemeinsam zu feiern. Die European Club Night greift diesen Gedanken auf und gibt jungen Menschen die Möglichkeit, sich über Musik und Communities zu vernetzen und sich am Tag des 30. Mauerfalljubiläums über Werte und Errungenschaften auf dem europäischen Kontinent bewusst zu werden. Die Veranstaltung unterstützt die teilnehmenden Clubs, Veranstaltungskollektiven und Künstler dabei, nach Möglichkeit langfristige Partnerschaften aufzubauen und im regelmäßigen künstlerischen Austausch zu bleiben.

Zum Auftakt der Veranstaltung wird die Clubcommission ein Manifest für Clubkultur vorstellen, in dem sich die 54 beteiligten Clubs zu einer gemeinsamen Werte-Charta bekennen.

Um aufzuzeigen, dass Europa nicht an den EU Grenzen aufhört, sind auch Clubs aus Ländern wie der Schweiz, Norwegen, Georgien und Russland in die Veranstaltung eingebunden. Die Staatsministerin für internationale Kulturpolitik im Auswärtigen Amt, Michelle Müntefering, und Berlins Regierender Bürgermeister, Michael Müller, werden die Europäische Clubnacht gemeinsam eröffnen.

Staatsministerin Michelle Müntefering: „Das historische Datum macht uns bewusst: Mauern und Schranken sind keine Lösung. Wenn manche in der Welt auf Abschottung und Nationalismus setzen, dann müssen wir umso stärker zusammenhalten, vor allen Dingen in Europa. So wie die European Club Night junge Menschen aus allen Teilen des Kontinents zusammenbringt, die sich kennenlernen und gemeinsam tanzen wollen und für gemeinsame Werte einstehen. Sie setzen damit ein Zeichen gegen Populismus und ein Europa der Abgrenzung.“

Tickets für die Veranstaltung sind an den Kassen der jeweiligen Clubs erhältlich und kosten je nach Event zw. 5 und 15 Euro. Kombitickets sind nicht erhältlich. Das gesamte Programm ist unter www.europeanclubnight.berlin einsehbar.

Berliner Clubs und ihre Partner in der Übersicht:

  • Austria, Flex @Monarch
  • Belgium, Meakusma @Arkaoda
  • Croatia, Cruise Split @Burg Schnabel
  • Cyprus, WhizzyWigs x Sousami @Bulbul Berlin
  • Czech Republic, Ankali @Humboldthain
  • Dänemark, Ved Siden AF @Golden Gate
  • Estonia, Der Hall @Kater Blau
  • Finnland, Ääniwalli @Wilde Renate
  • France, La Bellevilloise @Paloma
  • Georgia, KHIDI @Anomalie
  • Greece, Dünya Yålla x The B-Side @Beate Uwe
  • Hungary, OMOH x Persephone x Lärm @Untertage
  • Ireland, Grace Club @Melancholie
  • Italy, Horse Meat Disco x Crisco Club @Prince Charles
  • Latvia, TheRoom x GetPhysical @Suicide
  • Lithuania, XI20 @Panke
  • Netherlands, PIP @Zur Klappe
  • Norway, BLÅ x Koso @Arena
  • Poland, Jasna1 @Griessmuehle
  • Portugal, 49ZDB @ACUD
  • Romania, Club Control @Schwuz
  • Russia, Mutabor x Arma x CDV @Hoppetose
  • Slovakia, Ghetto Youth Soundsystem x Uprising Reggae Festival @Festsaal Kreuzberg
  • Spain, Utopia @Tresor
  • Sweden, Under Bron x Trädgården @Klunkerkranich
  • Switzerland, Zukunft @Heideglühen
  • United Kingdom, Dalston Superstore @Südblock