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FreiRaumkonferenz 2021

Gemeinsam mit verschiedene Akteur:innen der Kultur und der freien Räume plant die Free Open Air Initiative der Clubcommission Berlin die FreiRaumkonferenz. Die Fortsetzung von der Freiraumtagung 2020 wurde als eine dreitägige Konferenz gedacht.

Sie wird dezentral vom 17. bis 19. August in Berlin und online stattfinden. Thematisch geht es um kulturelle Räume, ob unter freiem Himmel, Altbau, Neubau, ob in der Stadt oder im ländlichen Raum. Mit der Konferenz fördern wir den Austausch zwischen Behörden, Kulturschaffenden und der Politik. Es geht um gemeinsame Lösungen, die knappen Flächen und Räume zu verteidigen und neue Kooperationen zu schaffen.

Die Clubcommission beteiligt sich mit drei thematischen Panels: Vereinfachte Genehmigungsverfahren für die Free Open Air Bewegung, Kultur im Grünen und der Tag der Clubkultur. Mit weiteren Themensträngen engagieren sich folgende Projekte: Initiative Urbane Praxis, Die Wiesenburg e.V, Häuser Bewegen Gima Berlin, Eine für Alle e.G., Lause Lebt e.V., Atelierbeauftragte und Atelierbüros des bbk Berlin, Torhaus Berlin e.V., die Alte Münze GmbH, Pornceptual und CoCoon.

Ihr könnt das ganze Programm in der Internetseite www.freiraumkonferenz.de anschauen und Tickets reservieren. Alle Panels werden aber auch von der Internetseite aus gestreamt werden.

Nightmanager:innen Meet-Up 2021

Die Clubcommission Berlin lädt zum fünften Mal zu ihrer Weiterbildungs- und Netzwerkveranstaltung für alle Nightmanager:innen / Abenddienstleiter:innen der Berliner Clubs, Festivals und Club-Veranstaltungen ein! Die Veranstaltung findet am 28. Juli von 15:00 – 21:00 Uhr im St. Helena Biergarten statt. Um vorherige Anmeldung wird gebeten. Weitere Infos zum Programm folgen auf Facebook.

Die Anmeldung ist über diesen Link möglich.

Das Nightmanger:innen Meetup ist eine Veranstaltung der Berliner Club- und Veranstalter:innenberatung der Clubcommission Berlin e.V., gefördert durch die Senatsverwaltung für Kultur und Europa, das Musicboard Berlin GmbH und den Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung – EFRE „Stärkung des Innovationspotentials in der Kultur -INP-II“ und ist für Teilnehmer:innen kostenlos.

TAG DER CLUBKULTUR 2021: Visionen für die Clubkultur von morgen

Der Sommer der Clubkultur, der auf den Außenflächen der Clubs und den Freiflächen von DRAUSSENSTADT gerade erst begonnen hat, wird von einer weiteren positiven Nachricht begleitet: Der TAG DER CLUBKULTUR wird als Preis und Zeichen der Wertschätzung für die Szene in diesem Jahr erneut stattfinden. Nach der Zeit der Pause und des Umbruchs bietet der TAG DER CLUBKULTUR 2021 Clubs und Kollektiven der Stadt Gelegenheit dazu, gemeinsam die Clubkultur von morgen zu denken.

Von links nach rechts: Sascha Disselkamp (Betreiber Sage Club), Katja Lucker (Geschäftsführerin des Musicboards Berlin), Lewamm ‘Lu’ Ghebremariam, (Mitglied des Kuratoriums TAG DER CLUBKULTUR), Katharin Ahrend (Leiterin Awareness Akademie Clubcommission), Marcel Weber (Geschäftsführer Schwuz), Klaus Lederer (Senator für Kultur und Europa des Landes Berlin), Lutz Leichsenring (Pressesprecher Clubcommission).

Um in existenzbedrohenden Zeiten ein deutliches Signal für die Vielfalt und Bedeutung der Berliner Clubkultur zu senden, wurde im vergangenen Jahr der TAG DER CLUBKULTUR ins Leben gerufen. Ein Kuratorium wählte insgesamt 40 Clubs und Kollektive aus, die am 3. Oktober 2020 mit je 10.000 Euro für ihr bisheriges Engagement und kulturell und künstlerisches Profil in der Stadt ausgezeichnet wurden. Auf Initiative der Senatsverwaltung für Kultur und Europa und der Clubcommission und in enger Zusammenarbeit mit dem Musicboard Berlin wird es dieses Jahr eine Fortsetzung des TAGES DER CLUBKULTUR geben.

Mit der Aufhebung des Tanzverbots und dem Beginn der Initiative DRAUSSENSTADT wurde der SOMMER DER CLUBKULTUR eröffnet, der mit zahlreichen Begleitaktivitäten bis zum TAG DER CLUBKULTUR am 3. Oktober 2021 stattfinden wird. Während der Fokus des TAGES DER CLUBKULTUR im vergangenen Jahr darauf lag, die Notsituation und Bedeutung der Berliner Clubs und Veranstalter:innen zu verdeutlichen, zielen die Aktivitäten in diesem Jahr darauf ab, den Blick voller Optimismus auf die Wiederbelebung der Berliner Clubkultur zu richten – sowohl unter freiem Himmel als auch in den Clubs unter Einhaltung der Hygienevorschriften.

Der PREIS DER CLUBKULTUR wird im September verliehen. Im Vordergrund der Auszeichnung stehen das Engagement sowie die künstlerische Qualität der Arbeit der Clubs und Kollektive während der Pandemie sowie ihre Zukunftsvisionen darüber hinaus. Beiträge können im gesamten Juli eingereicht werden. Für den PREIS DER CLUBKULTUR hat sich ein Kuratorium gebildet, das aufgrund der Kompetenzen der Mitglieder die Vielfalt der Berliner Clubkultur repräsentiert. Dieses sichtet und diskutiert Einreichungen, um anschließend die eingereichten Anträge nach festgelegten Kriterien zu bewerten und die Auswahl der Preisträger:innen vorzunehmen. Das Kuratorium besteht in diesem Jahr aus DJ Gigola, Lewamm “Lu” Ghebremariam, Pansy, Volkan Ağar und Whitney Wei.

Neben den 40 Preisen wird dieses Jahr zusätzlich ein Sonderpreis verliehen, der im besonderen gesellschaftspolitisches Engagement von Initiativen und Kollektiven aus der Clubkultur auszeichnet. Das Preisgeld für den Sonderpreis wird durch die Spendenaktion “Miss You” der Fotoagentur Ostkreuz bereitgestellt.

Klaus Lederer, Senator für Kultur und Europa des Landes Berlin
“Wir haben den TAG DER CLUBKULTUR in erster Linie als eine Form der Nothilfe, Unterstützung und Anerkennung ins Leben gerufen. Gleichzeitig möchten wir mit dem Tag deutlich machen, dass Clubkultur mehr ist als nur Tanzen. Clubs sind in vielfacher Hinsicht Freiräume und nicht nur Anziehungspunkt für die tanzwütigen Scharen. Sie sind auch Safer Spaces und Kulturorte über die Genres und über Branchen hinweg. Deswegen ist es klasse, dass wir den TAG DER CLUBKULTUR zum zweiten Mal veranstalten können und es ist meine Hoffnung, dass zum 3. Oktober auch schon wieder Veranstaltungen in Innenräumen möglich sind.”

Katharin Ahrend, Leiterin Awareness Akademie Clubcommission:
ZUM TAG DER CLUBKULTUR 2020 konnten wir an 50 verschiedenen Veranstaltungsorten, mit 28 Clubs sowie 22 Kollektiven und unter Einhaltung der Hygienevorschriften in der ganzen Stadt trotz der Ausnahmesituation sichtbar werden. Und gerade während der Pandemie war und ist dieser Tag deshalb wirklich bedeutsam für die Szene: Sowohl für Teams und Veranstalter:innen, die ihrer Profession und Leidenschaft wieder nachgehen konnten als auch für das Publikum, die seit langer Zeit die einzigartigen Orte der Clubkultur erleben durften.

Lewamm ‘Lu’ Ghebremariam, Mitglied des Kuratoriums TAG DER CLUBKULTUR:
“Ich bin dankbar und froh, auch dieses Jahr wieder im Kuratorium sitzen zu können. Wie schon im vergangenen Jahr bleiben auch 2021 Kriterien wie Diversität, Diskriminierungssensibilität und Awareness wichtig, um die Einreichungen der Clubs und Kollektive zu beurteilen, ebenso der Aspekt Solidarität. Denn wenn wir in der Vergangenheit etwas gelernt haben, dann ist es, dass Clubkultur diese Zeiten nur gemeinsam, mit viel Kreativität und Widerstandsfähigkeit durchstehen kann.”

Lutz Leichsenring, Pressesprecher der Clubcommission:
“Wir setzen alles daran, nach dem Sommer der Clubkultur in die Innenräume der Clubs gehen zu können und nicht wieder in den Lockdown. Da stehen wir allerdings weiterhin vor vielen Herausforderungen. Die Wiederaufnahme des Clubbetriebs braucht viel Planung und bedeutet vor allem auch Risiko seitens der Betreiber:innen und Veranstalter:innen. Gerade deswegen brauchen wir jetzt Modellprojekte, um uns auf den Normalbetrieb vorbereiten zu können.”

KURATORIUM TAG DER CLUBKULTUR 2021

DJ Gigola

Paulina Schulz, besser bekannt als DJ Gigola, ist eine in Berlin aufgewachsene DJ und Produzentin für elektronische Musik. Seit 2016 ist sie Mitglied im Künstler:innenkollektiv Live From Earth. Schon in ihrer Kindheit und Jugend hat sie die Musik und Ästhetik der Loveparade und die Berliner Clubkultur maßgeblich geprägt. Diese Leidenschaft machte sie letztendlich zum Beruf. Mit ihrem gewagten und dennoch authentischen Stil ist sie eine der aufstrebenden Künstler:innen der neuen Generation Berliner DJs. (Foto: Emil Levy)

Lewamm “Lu” Ghebremariam

Lewamm “Lu” Ghebremariam ist Aktivistin, Mitglied im erweiterten Vorstand der Clubcommission und hauptberufliche Kampagnenstrategin bei der Plattform Change.org. Ihre zahlreichen Tätigkeiten vereint der Gedanke, “marginalisierten” Stimmen mehr Raum geben zu wollen. Deshalb engagiert sie sich für eine diskriminierungsarme, diverse und nachhaltige Clubkultur und veranstaltet seit 2017 die queer-feministische Partyreihe BRENN.

Pansy

Pansy ist die Bühnen- und Internet-Persona von Parker Tilghman. Die gebürtige Amerikanerin und Künstlerin entwickelte seine Arbeit zunehmend in Nachtclubs, auf Festivals und in öffentlichen Kulturinstitutionen. Für sie sind Drag eine Ausdrucksform, die soziale Gerechtigkeit und Stimmen anderer weiblicher, trans und nicht-binärer Künstler:innen fördert. In seiner Arbeit mischt sie Comedy und Camp um Themen wie HIV, Rassismus, psychische Gesundheit und sexuelle Gewalt zu diskutieren. (Foto: Hilde Muffel)

Volkan Ağar

Volkan Ağar ist Redakteur bei der taz im Ressort Gesellschaft und Medien, wo auch seine Kolumne „Postprolet“ erscheint, in der er sich mit Klassenfragen und sozialer Ungleichheit beschäftigt. Neben seiner persönlichen Begeisterung für Hip Hop setzt er sich vor allem mit dem Spannungsverhältnis zwischen kulturellen Freiräumen und wirtschaftlicher Verwertung in der Berliner Clubkultur auseinander. (Foto: Livia Kappler)

Whitney Wei

Whitney Wei ist Journalistin, Künstlerin und Chefredakteurin von Electronic Beats. Im Zentrum ihrer Arbeit stehen Clubkultur und die Subkulturen elektronischer Tanzmusik rund um die Welt. Sowohl ihre Karriere als auch ihr Privatleben sind maßgeblich von Clubkultur bestimmt – egal ob auf verschwitzten Warehouse Partys in Brooklyn oder in der Berliner Clubkultur, der sie sich seit ihrem Umzug tief verbunden fühlt. (Foto: Kasia Zacharko)

Clubkultur und Corona 2020/21

Fotos: @mischaheuer

Viele von Euch kennen nicht den Umfang der Arbeit der Clubcommission, die in diesem Jahr eine besonders große Herausforderung für die vielen Mitarbeiter*innen und ehrenamtlichen Kräfte. Hier daher ein Rückblick und Ausblick des Krisenjahres.

+++ Achtung: Dies ist ein langer Text, in dem auch sehr viele Mitarbeiter*innen und Unterstützer*innen genannt werden. Wenn wir Dich hier versehentlich vergessen haben zu erwähnen, dann schreib uns bitte kurz, damit wir den Text ergänzen können – presse@clubcommission.de +++

Das Jahr 2020 hat uns alle vor eine harte Probe gestellt. Uns allen wurde binnen weniger Tage die Grundlage unseres Schaffens entzogen. Das, worin wir gut sind – Menschen zusammenzubringen, Kunst produzieren, Publikum begeistern, Geselligkeit, Halt und Hoffnung, für mehr Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit zu engagieren und zu mobilisieren – all das war plötzlich nur noch sehr eingeschränkt möglich. Hinzu kamen sehr viele ungeklärte Fragen und Aufwand, die Krise zu bewältigen – Rückerstattungen, Vertragsauflösungen, Kündigungen, Existenzängste.

Die Berliner Clubs nehmen nicht alle Entscheidungen leichtfertig hin, Verordnungen die unsere Freiheiten einschränken, Technologien, die unsere Daten sammeln, Verbote, die uns unsere Berufe nicht mehr ausüben lassen. Auch, wenn das für viele nicht offensichtlich ist, auch hinter den Kulissen der Clubcommission wird diskutiert, gestritten, in Frage gestellt. Bootsdemo ja, oder nein? Wie geht man mit Corona-Leugnung und -verharmlosung um? In eine Debatte einbeziehen, ignorieren oder Hausverbot erteilen? Welche Tracing App verschlüsselt Daten, welche nicht? Wie gut sind Schnelltests und wie kann man dadurch Veranstaltungen sicherer machen? Wie schafft man es, für so eine heterogene Szene eine gemeinsame Strategie zu entwickeln und Stimme zu bilden?

Bereits vor dem Lockdown am Freitag, den 13. März war die Situation für Berliner Clubbetreiber*innen alles andere als entspannt. Der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg schränkte die Durchführung von Veranstaltungen massiv und unverhältnismäßig ein. Das Kitkat erhielt eine Kündigung, die RummelsBucht muss einem Aquarium weichen und der große Schock gleich zu Jahresbeginn – Grundstückseigentümer S-IMMO versagte der Griessmuehle die Verlängerung des Mietvertrags. Interventionen von Bezirksbürgermeister Martin Hikel und Senatorin Ramona Pop, sowie ein Runder Tisch der Clubcommission konnte die Räumung nicht mehr verhindern. Die Verhandlungen, der Protest und die mediale Aufmerksamkeit ermöglichten allerdings David und seinem Team ein paar Wochen Aufschub, einen nahtlosen Umzug ins Exil in die Alte Münze und wenig später auch zu einem neuen Standort in der Bärenquell-Brauerei in Niederschöneweide.

CORONA TASK FORCE

Ende Februar dann die ersten Meldungen von Virusinfektionen in Europa. Die Clubcommission gründete unmittelbar eine Task Force Gruppe und organisierte regelmäßige Treffen im Kitkat und in unserem Büro, lud Expert*innen ein und nahm Kontakt mit dem Senat auf. Wenige Tage später wurden die ersten Corona-Fälle in Berlin festgestellt, die unglücklicherweise in direktem Zusammenhang mit einigen Bars und Clubs standen, sogenannten „Superspreadern“. Bevor hier nun die ersten Kommentare die Evidenz in Frage stellen, ob Infektion auch gleich Symptome bedeutet und inwieweit das alles nachweisbar ist: Das spielt in einer öffentlichen Debatte und hunderten Presseanfragen an uns kaum eine Rolle. Die Gefahr war sehr real, dass Clubs und die dort vertretenen marginalisierten Gruppen von der Mehrheitsgesellschaft als ursächlich für die Verbreitung einer Krankheit verantwortlich ausgemacht werden, sowie als unmoralisch, unsolidarisch und hedonistisch stigmatisiert werden. Dies hätte uns nicht nur sämtliche Akzeptanz als sozio-kulturelle Akteure gekostet, sondern wahrscheinlich auch alle damit verbundenen Hilfsangebote. Wir steckten also mitten in einem großen Dilemma.

Die Clubszene ist nicht nur in Berlin, sondern in Deutschland und europaweit recht gut organisiert in den Interessenvertretungen LiveKomm und LiveDMA. Fast alle Clubs sind dort Mitglied, es wurden bereits viele Studien und Konferenzen durchgeführt; wichtige Entscheider*innen der Politik haben sich bereits von uns gehört oder sich mit unseren Themen auseinandergesetzt. Das unterscheidet uns auch von z.B. Bookingagenturen, die sich erst in diesem Jahr unter dem Namen “Booking United” zusammengeschlossen haben. Das hat uns natürlich geholfen, um neben hunderten anderen Branchen, die von der Pandemie betroffen wurden, Gehör zu finden.

UNITED WE STREAM

Ohne die langjährige Netzwerkarbeit wäre es uns auch nie gelungen, binnen fünf Tagen die Spendenkampagne UNITED WE STREAM ins Leben zu rufen, an der sich nahezu alle Berliner Clubs solidarisch beteiligt haben. Es hätte nicht das Telefonat zwischen den Clubcommissions-Vorständen Larissa Krause und Lutz Leichsenring gegeben, die Kampagne gemeinsam mit der Initiative Reclaim Club Culture zu initiieren, für die sich in Folge ein nahezu 200-köpfiges Team begeistern ließ. Es folgten unzählige Conference-Calls, Entscheidungen, Partnerschaften, basierend auf vielen Jahren aufgebautem Netzwerk und Vertrauen. Chi-Thien Nguyen, John Muder und Tom Szana kümmerten sich um die Produktion. Anna Harnes dachte sich den Namen aus, Vinzent Britz entwickelte das Logo, Amelie Krzewina das Look&Feel. Marco Herzog setzte in wenigen Tagen eine Website und Server auf, Nils Gelfort kümmerte sich um Reichweite und Partnerschaften. Daniel Plasch und Katharin Ahrend koordinierten das Programm mit jedem einzelnen Club. Pablo Vollmer, Nicole Erfurth und Raimund Reintjes konzipierten ein möglichst faires Verteilungsmodell. Robin Schellenberg verbrachte mit seinem Social Media Team tage- und nächtelang am “digitalen Tresen”. ARTE Concert, rbb, Soundcloud, radioeins, FLUX FM, Siegessäule, VICE, … alle brachten ihre Ressourcen ein, um in Folge 73 Live-Streams zu produzieren und zu verbreiten. 570.000 € Spenden konnten wenige Monate später an 66 Clubs ausgeschüttet werden. 45.000 € Spenden gingen zudem an den Stiftungsfonds Zivile Seenotrettung, nach dem Motto „Not ist nicht gleich Not“. Aus United We Stream entwickelte sich nicht nur das Debattenformat „United We Talk“ in Partnerschaft mit ALEX Berlin, bei dem sich besonders Vorstandsmitglied Thomas Lehnen eingebracht hatte. United We Stream wurde zu einer weltweite Bewegung, die über 1,5 Millionen Euro Spenden in 104 Städten auf 5 Kontinenten sammeln konnte. United We Stream konnte über 2200 Künstler*innen eine virtuelle Bühne geben und auf die Sorgen von über 450 Spielstätten aufmerksam machen. United We Stream wurde mit dem VIA – VUT Indie Awards, dem Listen to Berlin Award und als Kultur- und Kreativpiloten ausgezeichnet.

SOFORTHILFEPROGRAMME

Auch die Aufmerksamkeit, die wir durch die Kampagne in über 100 Medien wie z.B. der Tagesschau, Süddeutsche Zeitung, The Guardian erhielten, half, der Politik verständlich zu machen, in welche Not wir durch die Pandemie und das Veranstaltungsverbot geraten sind.

Es wurde schnell allen klar, dass Clubs und Veranstalter*innen mit am Härtesten von der Krise betroffen sind. Und – im Unterschied zu anderen Branchen – hatten wir in Berlin fast jede/n betroffene/n Akteur*in in unserem WhatsApp-Chat oder Newsletter Verteiler. Wir konnten also mit Umfragen und direktem Austausch schnell und sehr genau beziffern, wie hoch die laufenden Kosten und die verbleibende Liquidität sind. Unsere Überzeugungsarbeit, vorwiegend durch Pamela Schobeß auf Landesebene und gemeinsam mit der LiveKomm (speziell Karsten Schölermann und Marc Wohlrabe) auch auf Bundesebene in Gremien und Ausschüssen vorgetragen, hatte auch dazu geführt, dass wir nicht als reine Gastronomiebetriebe gelten, sondern auch von Hilfsprogrammen profitieren sollten, die für Kulturorte und -produzenten zur Verfügung gestellt werden.

Mit Hilfe des Kurzarbeitergeldes konnten zumindest schonmal alle 9.000 festangestellten Mitarbeiter*innen gehalten werden. Mit den Soforthilfepaketen erhalten Clubs einen Ausgleich für ihre laufenden Kosten wie Mieten, Versicherungen etc., können zudem Investitionszuschüsse für Überdachungen, Lüftungen uvm. beantragen und außerdem Zuschüsse für kulturelle Programme in 2021 empfangen.

Berlin ist eines von nur vier Bundesländern, das ergänzend zu den Bundeshilfen ein entsprechendes Liquiditätsprogramm für Kulturorte aufgesetzt hat – zu denen explizit auch unsere Clubs gehören.

Es war nicht einfach, die Kriterien so anzupassen, dass mittlerweile alle Clubs von den Soforthilfen profitieren. Wir haben es allerdings geschafft, dass bis heute kein einziger Club in Berlin sein Geschäft aufgrund der Pandemie aufgeben musste. Es haben sich aber viele Clubs mit Krediten verschuldet oder wichtige Mitarbeiter*innen verloren, die sich neue Jobs gesucht haben. Die meisten Selbständigen und Mini-Jobber haben leider an den Hilfsprogrammen nicht partizipieren können und müssen sich von der Arbeitsagentur unterstützen lassen. Diese Krise ist und bleibt ein großer Einschnitt, was uns noch viele Monate und Jahre belasten wird. Gleiches gilt natürlich auch für die finanzielle Situation unseres Vereins, durch die uns unser Schatzmeister Marcel Weber und Geschäftsführer Lukas Drevenstedt bislang ohne Verluste und mit kühlem Kopf manövriert haben.

ANERKENNUNG VON CLUBKULTUR

Beim Jahresauftakt der Clubcommission im Festsaal Kreuzberg sagte noch Senator Klaus Lederer vor ca. 200 Clubbetreiber*innen und Veranstalter*innen: „Gesellschaftlich wird die Clubszene schon als Teil der Berliner Kultur verstanden.“ Die Gesetzgebung würde allerdings hinterherhinken. Um diese anzupassen, schlug die damalige Senatorin für Stadtentwicklung, Katrin Lompscher, vor, das Gesetz des Milieuschutzes auf Clubs zu erweitern. Auch von der CDU und den Grünen wurde Unterstützung angeboten. Wenige Tage später fand nämlich die Anhörung vor dem Bauausschuss des Bundestages an. Schaffen wir es, die Abgeordneten davon zu überzeugen, dass Clubs nicht als „Vergnügungsstätten“, sondern als „Anlagen für kulturelle Zwecke“ anerkannt werden? Bisher werden Clubs und Musikspielstätten als Vergnügungsstätten etwa mit Bordellen und Spielkasinos gleichgesetzt. U.a. Pamela Schobeß (Gretchen) und Jakob Turtur (Jonny Knüppel) waren dazu in den Ausschuss geladen und standen den Parlamentariern Rede und Antwort. Zwischenzeitlich gründete sich auch das fraktionsübergreifende „Parlamentarische Forum Clubkultur“ im Deutschen Bundestag. Über 120 Bundestagsabgeordnete überreichten einen offenen Brief an Bundesbauminister Seehofer in dem er aufgefordert wurde, im Rahmen des aktuellen Gesetzgebungsverfahrens zur Baugesetzbuchnovelle, Clubs als Kultur anzuerkennen.

Ende Oktober entschied auch noch der Bundesfinanzhof, dass für Clubnächte der ermäßigte Umsatzsteuersatz gilt. Sie sind damit steuerrechtlich so zu behandeln wie Konzerte. Wir sind sehr froh über diese Entscheidung, auf das sehr viele Anwälte u.a. von der Clubcommission, des Cookies und des Berghains seit über 8 Jahren hinarbeiteten.

Als erstes Parlament der Welt, entschied das Berliner Abgeordnetenhaus am 11. November auf Antrag der Fraktionen SPD, Die Linke und Bündnis90/Die Grünen und unterstützt durch die CDU einen Antrag “Clubkultur als Teil von Berlin anerkennen und stärken

Darin wurde u.a. gefordert, dass Clubs als Anlagen für kulturelle Zwecke anerkannt werden, das Clubkataster der Clubcommission Anwendung bei der Bauplanung findet, das Agent of Change-Prinzip eingeführt- sowie der Schallschutzfonds weiter ausgebaut werden soll.

TAG DER CLUBKULTUR

Am 3. Oktober sendete die Berliner Clubkultur auf Initiative von Kultursenator Klaus Lederer ein Signal für ihre Vielfalt und Bedeutung und war damit weltweit die erste Stadt, die einen TAG DER CLUBKULTUR ausrichtete. 40 Clubs und Kollektive wurden an diesem mit je 10.000 Euro für ihr Engagement in der Berliner Clubkultur ausgezeichnet. Mit ihrer Vielfältigkeit und ihrem Facettenreichtum zeichnet die Stadt clubkulturelle Akteure aus und die Diversität der Berliner*innen für einen Tag gemeinschaftlich sichtbar gemacht und gefeiert. Zu den Ausgezeichneten zählten alteingesessene genauso wie jüngere Clubs, Kollektive mit langjährig etablierter Struktur und andere, die erst in den letzten Jahren ihre Arbeit begonnen haben. Da das Kuratorium hatte in seiner Auswahl besonderen Wert auf Intersektionalität und Diversität gelegt, so befand sich im Programm eine große Bandbreite an Musikgenres, Kunstdisziplinen, Community-Spaces, Themenschwerpunkten, Veranstaltungsorten und Medien. Die ausgezeichneten Clubs und Kollektive sowie weitere Bewerber*innen präsentierten bestuhlte Konzerte und Panel-Talks in den eigenen oder fremden Räumlichkeiten, Tanz-Events auf eigenen und öffentlichen Freiflächen, Ausstellungen, Performances, Radiosendungen, Vorträge, Kinderprogramm, Drag-Shows, Podien, Poetry-Slams, Klanginstallationen, Filme und vieles mehr. Alle teilnehmenden Clubs und Kollektive hatten für die Durchführung tragfähige Hygiene- und Sicherheitskonzepte zur Durchführung entwickelt.

FREIRÄUME FÜR CLUBS UND FESTIVALS

Der Verlust von Räumen für Clubkultur bildet schon seit vielen Jahren einen Schwerpunkt der Arbeit der Clubcommission. Unser Arbeitskreis RAUM wurde in den vergangenen zwei Jahren von Jakob Turtur und Daniel Plasch koordiniert, der Arbeitskreis FESTIVALS von Alexander Dettke, unterstützt u.a. von Larissa Krause und Angela Volz. Gegen die Verdrängung durch Nachbarschaftskonflikte und Neubauten hat die Clubcommission in den letzten Jahren viele Projekte initiiert, die über Mediation und Protestaktionen hinausgehen. Der SCHALLSCHUTZFONDS der Senatsverwaltung für Wirtschaft und Energie wird von Raimund Reintjes und Stephanie Koller im Namen der Clubcommission verwaltet und beträgt eine Million Euro für 24 Monate. Clubs können hier Fördergelder beantragen, um Gutachten durchzuführen und Schallschutzmaßnahmen zu finanzieren. 33 Anträge von Clubs sind eingegangen, davon wurden 14 durch eine unabhängige Jury bewilligt. Sieben Projekte wurden bereits umgesetzt bzw. stehen kurz vor Abschluss. Das CLUBKATASTER wurde 2015 auf Initiative von Lutz Leichsenring in Zusammenarbeit mit dem Musicboard und dem Senat für Stadtentwicklung eingeführt. Die heutige Version 2.0 umfasst 479 Musikspielstätten und wurde mit Stadtplanern umgesetzt und hat sich von einer einfachen Kartenansicht zu einem Geoinformationssystem weiterentwickelt, welches Daten über Musikspielstätten mit Bebauungsplänen, Sanierungsgebieten, Neubauten und Planungszielen verbindet. So ist es möglich, frühzeitig Nutzungskonflikte zu erkennen und zu intervenieren. Das Thema wird von Jonas Seebauer, Kai Sachse und Lukas Drevenstedt behandelt. Wie können die bestehende sozio-kulturellen Freiräume geschützt und neue entwickelt werden? Wie können wir freiwilliges Engagement, welches eine nicht-kommerzielle Kultur zum Ziel hat und damit Aktivitäten engagierter Bürger*innen im Sinne des Gemeinwohls fördern? Ist ein vereinfachtes Genehmigungsverfahren für nicht-kommerzielle Veranstaltungen im Freien möglich? Diese und andere Fragen beschäftigen unser Freiflächen-Team Johannes Grüß, Ilja Minaev, Erich Joseph, Michael Libuda und Jette Schwärmer. Das Team berät Festival- und Open-Air Veranstalter*innen, hat ein Muster-Hygienekonzept entwickelt und kümmert sich u.a. um unser Projekt KULTUR IM GRÜNEN, bei dem es um die Erkundung von Flächen in Parks und Grünanlagen geht, sowie die Prozessmoderation, um in Berlin mehr Flächen für Open Airs nutzen zu können. Passend zum Thema, veranstaltete die Clubcommission am 28.10. die Fachkonferenz CLUBS IM NEUBAU im Säälchen. Das Projekt brachte 80 Projektentwickler*innen, Fachplaner*innen und Clubakteur*innen zusammen, um über Potentiale und Clubstandorte zu sprechen. Im Rahmen der FREE OPEN AIR INITIATIVE der Clubcommission haben 2020 mehr als 300 Menschen an Roundtables, Workshops und Weiterbildungsangeboten teilgenommen. Daraus ist eine Telegrammgruppe mit 170 aktiven Mitglieder*innen, sowie ein Newsletter mit über 500 Empfänger*innen entstanden. Durch die vermittelnde (Überzeugungs-)Arbeit unseres Freiflächen-Teams und des AK Festivals konnten zahlreiche Festivals im Sommer dieses Jahres sicher stattfinden. Der vorbildliche Umgang mit der informellen Szene in Berlin fand auch in einer internationalen Kollaboration Gehör. Durch Mitwirkung von Diana Raiselis wurde die Arbeit der Clubcommission mehrfach im Global Nighttime Recovery Plan erwähnt, an dem sich über 130 Akteure aus 60 Städten weltweit arbeiten, um international voneinander zu lernen mit der Covid-19 Krise umzugehen.

BERATUNGSANGEBOT

Wie erfolgreich die Arbeit der Clubcommission ist, spiegelt sich auch in der Anzahl der Mitglieder wider. Heute hat der Verein 322 Mitglieder und damit diese Anzahl in den vergangenen sechs Jahren mehr als verdoppelt. Betreut werden unsere (Neu-)Mitglieder durch Gabriele Karamichalis und ehrenamtlich durch den 2. Vorsitzenden Sascha Disselkamp. Petra Sitzenstock, Fabian Kleinert und Holger Baumunk bilden den Kern unseres Experten- und BERATUNGSTEAMs. Dieses bietet Informations-, Netzwerk- und Weiterbildungsveranstaltungen an (z.B. Nightmanger*innen Meetup, zertifizierte Hygieneschulung, Corona-Info-Calls). Allein in 2020 waren dies 280 Einzelberatungen mit Unterstützung von knapp 20 Fachexpert*innen aus branchenrelevanten Fachbereichen (z.B. Genehmigungsverfahren Ämter, GEMA, Awareness, Nachhaltigkeit, Inklusion, Versicherungen, Steuer, Recht), sowie acht (Online-)Info-Veranstaltungen, ein 2-tägiges Seminar zur/m zertifizierte/n Hygienebauftragte/n. Klimawandel ist auch in der Clubcommission ein Schwerpunktthema. Daher wurden in Zusammenarbeit mit Konstanze Meyer von CLUBTOPIA eine mehrwöchige Schulung zur/m Green Night Manager*in angeboten, sowie das erfolgreiche Innovationslabor „Future Party Lab“ veranstaltet, bei dem über 300 Menschen in 3 Veranstaltungen innovative Ideen für eine klimafreundliche Clubszene entwickelten. Unterstützt von Lennart Hellmann versendet das Clubcommission Beratungsteam auch einen 2-wöchentlichen Info-Brief mit Schwerpunkt auf die Hilfs- u. Förderprogramme sowie weitere Infos rund zum Thema COVID-19. Mit Unterstützung des Auswärtigen Amts, haben wir uns mit einem digitalen Programm an der Langen Nacht der Ideen beteiligt, in der verschiedene Arbeitskreise der Clubcommission ihre Themen präsentiert haben, geplant und umgesetzt von Timo Koch und vielen Helfer*innen aus dem Clubcommission Büro. Die Clubcommission beteiligte sich in den letzten Jahren auch aktiv an Prävention und Suchthilfe im Rahmen von SONAR BERLIN. Das Projekt ist eine Kooperation von Berliner Präventions- und Suchthilfeprojekten, der Initiative eclipse sowie der Clubcommission Berlin und bietet in der Berliner Partyszene Infostände, Schulungen, Workshops und Beratungen an. Derzeit laufen in diesem Rahmen auch die Vorbereitungen für das erste Drugtesting-Angebot in Berlin.

AWARENESS ARBEIT

Der Bereich und Arbeitskreis Awareness & Diversity wird von Katharin Ahrend koordiniert und auf Seiten des Vorstands von Lewamm „Lu“ Ghebremariam und İpek İpekçioğlu unterstützt und mitgestaltet. Der Arbeitskreis setzt sich damit auseinander wie möglichst sichere und vielfältige Umgebungen in der Club- und Festivalkultur geschaffen werden können. 

Ein zentrales Projekt unserer Arbeit ist der Aufbau einer AWARENESS-AKADEMIE, bei der Strukturen geschaffen und Ressourcen bereitgestellt werden, die eine diverse Clubkultur ermöglichen soll, an der alle Mitglieder unserer Gesellschaft teilhaben und mitgestalten können. Das Projekt sieht sich als eine Anlaufstelle, Beratung, Vermittlung von Fachexpertise und als Plattform für Vernetzung und Dialog zur Awarenessarbeit in der Clubkultur. Ein Herzstück des Projekts sind die regelmäßigen Awareness & Diversity Roundtables, die aktuell relevanten Themen die verschiedensten Akteur*innen der Berliner Clubkultur zum Austausch zusammenbringen. In Zusammenarbeit mit Eine Welt der Vielfalt e.V., der Senatsverwaltung für Justiz, Verbraucherschutz und Antidiskriminierung und der LADS (Landesstelle für Gleichbehandlung – gegen Diskriminierung wurde zudem das Projekt DIVERSITYGERECHTES AUSGEHEN IN BERLIN gestartet, um unter anderem eine ganzheitliche Fortbildungsreihe zur Stärkung der Awareness & Diversity Kompetenz in der Clubkultur zu entwickeln. Seit Juni diesen Jahres hat hierfür Melissa Kolukisagil das Projektmanagement inne. Ende 2020 folgte auch die Online-Studie SEXISM FREE NIGHT, die europaweit Sexismus und sexualisierte Gewalt im Nachtleben und die Schnittstelle zu Drogenkonsum erforscht. Ziel für das kommende Jahr ist in diesem Rahmen die Entwicklung von Trainingskursen für Clubs und Mitarbeitende, sowie eine Sensibilisierungskampagne zur Förderung eines egalitären Nachtlebens für Alle.

WIE GEHT ES WEITER?

Die Clubcommission hat bereits einen sehr aktiven Arbeitskreis, koordiniert durch Sebastian Riedel und Steffen Schulz, der sich mit Lösungen und Zukunftsszenarien auseinandersetzt. Hier beschäftigen wir uns auf Bundes- und Landesebene intensiv mit Schnelltest-Zentren, Lüftungstechnologien, Tracing Apps uvm. Unsere Vorarbeit und Koordination mit den Bezirken für die Nutzung von Freiflächen, wird uns im nächsten Jahr mehr Optionen für Veranstaltungen unter freiem Himmel bieten. Auch die Hilfsprogramme haben zudem Investitionen ermöglicht, die viele Clubs etwas flexibler bei schlechten Wetterbedingungen machen. Wir gehen wir davon aus, dass die Draußen-Saison in 2021 früher beginnen kann als in den Jahren zuvor. Bis dahin müssen günstige und überall verfügbare Schnelltests für eine höhere Sicherheit sorgen – und ggfls. auch Alternativen zu Abstand und Maske sein. Dazu sind allerdings noch klinische Studien notwendig, die diesen Nachweis erbringen. Wir stehen zu diesen Themen in engem Austausch mit der Senatsverwaltung für Kultur. Es wird darauf ankommen, dass jede Bar, jeder Konzertsaal, Festival und Club ein eigenes Konzept entwickeln kann, dass eine sichere Durchführung ermöglicht. Die Clubcommission versucht ihren Beitrag zu leisten, dafür Ressourcen, Kontakte und Konzepte zur Verfügung zu stellen. Auch arbeiten wir daran, dass wir von der Politik in dieser Übergangsphase weiterhin solidarisch unterstützt werden, bis wir wieder auf eigenen Füßen stehen können. Insbesondere könnt ihr auf uns zählen, dass im 20. Jahr unseres Bestehens, wir all die Freiheitsrechte wieder lautstark einfordern werden, die wir in den letzten Monaten einbüßen mussten. Lasst uns nicht auseinanderdividieren sondern diese Herausforderung gemeinsam und solidarisch bewältigen.

An dieser Stelle möchten wir nochmal DANKE sagen an unser großartiges Team und die vielen ehrenamtlichen Unterstützer*innen, die mit uns gemeinsam die vielen Hürden in diesem Ausnahmejahr 2020 genommen haben.

Bleibt negativ, aber optimistisch!

Pamela, Sascha, Marcel, Lutz

Im Namen des Vorstands der Clubcommission

Strategien für kreative Zusammenarbeit zwischen Kiew und Berlin

-English below-

Das Programm des Creative Community Summit

Clubs sind Orte der Begegnung, der freien Entfaltung und des Loslassens. Hier entstehen nicht nur neue Bekanntschaften und Ideen, sondern auch Räume für wertvolle Momente und Erfahrungen, die von Solidarität, Vertrauen und Sicherheit geprägt sind. In der Ukraine sieht die Realität allerdings anders aus: Seit mittlerweile zwei Jahren leben die Menschen dort täglich in Angst vor der andauernden russischen Vollinvasion. An Clubkultur, wie wir sie leben können, ist dabei nicht zu denken. Umso wichtiger ist es, dass wir uns gemeinsam auf die lang gewachsene und enge Verbindung zwischen der ukrainischen und der Berliner Clubkultur konzentrieren. 

Aus diesem Grund laden wir am Freitag, den 15. März 2024 ab 13 Uhr, gemeinsam mit unserem ukrainischen Pendant UNight zur Creative Community Summit ein, die ganz der Förderung der Zusammenarbeit zwischen der ukrainischen und der Berliner Clubkultur gewidmet ist. UNight ist die erste Nightlife-Advocacy-Vereinigung in Kiew, die gegründet wurde, um die Ukraine als kulturellen Hotspot zu positionieren und den Austausch sowie die Zusammenarbeit zwischen der ukrainischen und internationalen Clubkultur zu fördern. Gemeinsam führen wir Clubbesitzer:innen, Promoter:innen und Künstler:innen aus Kiew und Berlin zusammen, um auf internationaler Ebene Strategien zur Stärkung der Verbindungen zu erarbeiten und ukrainische Institutionen zu unterstützen.

Programm: Creative Community Summit

13:00 Uhr: Einlass

13:30 Uhr: Ansprache von Marcel Weber (Clubcommission, Schwuz) und Andrii Yankovskyi (Unight, HVLV, Kyiv)

13:45 Uhr: Präsentationen zum Thema „Potenziale der Zusammenarbeit in Clubkultur, Nachtleben und Kreativindustrie in Hinblick auf eine Städtepartnerschaft zwischen Kiew und Berlin“ von Charlotte Polak (Senatskanzlei Berlin) und Yevheniia Kuleba (Stellvertreterin des Stadtrats Kyiv)

14:15 Uhr: Podiumsdiskussion zum Thema „Stärkung der Resilienz im Exil“ mit Eva Nomad (Nowa), Olga Beckenstein (Closer), Olha Korovina (Drift), Olya Petryshyn (TYME) und Roman Selezinka (Bass Resistance) und Tweeman (Veselka), moderiert von Mariana Berezovska (Borscht Magazine/ Standart Deviation)

16:00 Uhr: Workshops zum Thema „Aufbau von Gemeinschaften im Exil“ von Tyme, „kreatives Fundraising“ von UNight und „internationales Arbeiten und Bürokratie“ von Touring Artists mit Sebastian Hoffmann

16:30 Uhr: Präsentation der Ergebnisse aus den Workshops

18:00 Uhr: Abendessen

18:45 Uhr: Roundtable zum Thema „neue Wege für kulturelle Partnerschaften“ mit Anastasiia Syradoieva (∄ / UNight, Kyiv), Andrii Yankovskyi (UNight \ HVLV, Kyiv), Anna BSF (UNight \ Keller, Kyiv), Garik Pledov (Polygon / Art Weapon / UNight, Kyiv), Serafyma Brig (Vitsche, Berlin), Marcel Weber (Clubcommission) und Vitalina Buran (Ukrainian Institute, Berlin) und Jan Rohlf (CTM Festival, Berlin), moderiert von Alona Dmukhovska (Kyiv)

21:15 Uhr: Networking bei Musik und Drinks 

Programm: Clubnacht „Junction“

Im Anschluss an die Creative Community Summit wird im RSO die Fundraising-Clubnacht Junction für die Ukraine stattfinden, die von UNight organisiert und von uns unterstützt wird. Es handelt sich hierbei um zwei voneinander getrennte Veranstaltungen.

Line-Up Fundraising-Clubnacht:

22:00 – 23:00 Uhr: Paarl b2b Obskurant
23:00 – 00:00 Uhr: Heinali LIVE
00:00 – 03:00 Uhr: Dagga b2b Pledov b2b Special Guest
03:00 – 05:00 Uhr: Jensen Interceptor b2b Ewa Nomad
05:00 – 07:00 Uhr: Charlie b2b Bellis
07:00 – 09:00 Uhr: NKK b2b Travis or Alice
09:00 – 11:00 Uhr: Egregore b2b Olha

Wir laden herzlich dazu ein, an der Creative Community Summit teilzunehmen. Wir bitten im Voraus um eine Anmeldung (die Teilnehmenden der Konferenz haben kostenfreien Zugang zur Clubnacht).

Die Konferenz im Überblick

Datum: Freitag, 15. März 2023
Uhrzeit: ab 13 Uhr
Ort: RSO, Schnellerstraße 137, 12439 Berlin

Ansprechpartner:innen bezüglich der ukrainischen elektronischen Club- und Musikszene:Andrii Yankovski
UNight
andrii@unight.org
+380 50 1234567

Alisa Mullen
PR Polygon, UNight, Bass Resistance, Closer
strela.agency@gmail.com



Strategies for Creative Collaboration between Kyiv and Berlin

The Program of the Creative Community Summit

Clubs are places of encounter, free expression, and release. Here, not only new acquaintances and ideas emerge, but also valuable moments and experiences characterized by solidarity, trust, and security. However, the reality in Ukraine is different: For the past two years, people there have been living in fear of the ongoing Russian full-scale invasion. The possibility of enjoying club culture, as we know it, seems unimaginable. Therefore, it is even more important that we focus together on the long-established and close connection between Ukrainian and Berlin club culture.

For this reason, on Friday, March 15, 2024, starting at 1 p.m., together with our Ukrainian counterpart UNight, we invite you to the Creative Community Summit, dedicated entirely to fostering collaboration between Ukrainian and Berlin club culture. UNight is the first Nightlife Advocacy Association in Kyiv, founded to position Ukraine as a cultural hotspot and to promote exchange and cooperation between Ukrainian and international club culture. Together, we bring club owners, promoters, and artists from Kyiv and Berlin to the international stage to develop strategies for strengthening connections and supporting Ukrainian institutions.

Schedule: Creative Community Summit

1:00 PM: Registration

1:30 PM: Address by Marcel Weber (Clubcommission, Schwuz) and Andrii Yankovskyi (UNight, HVLV, Kyiv)

1:45 PM: Presentations on „Potential Collaboration in Club Culture, Nightlife, and the Creative Industry Regarding a Sister City Partnership between Kyiv and Berlin“ by Charlotte Polak (Senate Chancellery Berlin) and Yevheniia Kuleba (Deputy Mayor of Kyiv)

2:15 PM: Panel Discussion on „Community Building in Exile“ featuring Eva Nomad (Nowa), Olga Beckenstein (Closer), Olha Korovina (Drift), Olya Petryshyn (TYME) and Roman Selezinka (Bass Resistance) and Tweeman (Veselka), moderated by Mariana Berezovska (Borscht Magazine/Standart Deviation)

4:00 PM: Workshops on „Building Communities in Exile“ by TYME, „Creative Fundraising“ by Olga Kalga (Communication and partnership lead in All-Ukrainian Youth Center responsible to Ministry of Youth and Sports of Ukraine) and Valeriia Kalmia (Visual Director of CVIT volunteer organization), and „Working Internationally and Bureaucracy“ by Touring Artists with Sebastian Hoffmann

4:30 PM: Presentation of Workshop Results

6:00 PM: Dinner

6:45 PM: Roundtable Discussion on „New Paths for Cultural Partnerships“ with Anastasiia Syradoieva (∄ / UNight, Kyiv), Andrii Yankovskyi (UNight \ HVLV, Kyiv), Anna BSF (UNight \ Keller, Kyiv), Garik Pledov (Polygon / Art Weapon / UNight, Kyiv), Serafyma Brig (Vitsche, Berlin), Marcel Weber (Clubcommission), and Vitalina Buran (Ukrainian Institute, Berlin) and Jan Rohlf (CTM Festival, Berlin), moderated by Alona Dmukhovska (Kyiv)

9:15 PM: Networking with Music and Drinks

Line-Up: Club Night „Junction“

Following the Creative Community Summit, the RSO will host the fundraising club night for Ukraine „Junction“, organized by UNight and supported by us. These are two separate events.

Line-Up Fundraising Club Night:

10:00 PM – 11:00 PM: Paarl b2b Obskurant
11:00 PM – 12:00 AM: Heinali LIVE
12:00 AM – 03:00 AM: Dagga b2b Pledov b2b Special Guest
03:00 AM – 05:00 AM: Jensen Interceptor b2b Ewa Nomad
05:00 AM – 07:00 AM: Charlie b2b Bellis
07:00 AM – 09:00 AM: NKK b2b Travis or Alice
09:00 AM – 11:00 AM: Egregore b2b Olha

We warmly invite you to participate in the Creative Community Summit. Please register in advance (conference attendees have free access to the club night).

Overview:

Date: Friday, March 15, 2023
Time: Starting at 1:00 PM
Location: RSO, Schnellerstraße 137, 12439 Berlin

Contacts for the Ukrainian electronic club and music scene:Andrii Yankovski
UNight
andrii@unight.org
+380 50 1234567

Alisa Mullen
PR Polygon, UNight, Bass Resistance, Closer
strela.agency@gmail.com

This Event is part of the Clubcommission project International Club Exchange part of the program for Internationalization by the Senate Department for Economy, Energy and Enterprises of Berlin, co-funded by the European Union.

Berliner Clubs droht die Puste auszugehen 

Steigende Preise, sinkende Besuchendenzahlen und eine unbeständige Haltung seitens des schwarz-roten Senats bedrohen die Zukunft der Berliner Clubkultur. Viele Clubbetreibende äußern ihre Sorgen, ohne weitere Förderungen ihren Betrieb nicht halten zu können.

Berlin, 21. September 2023. Die Berliner Clubkultur, weltweit bekannt für ihre Einzigartigkeit, Diversität und Progressivität, steht derzeit vor einer existenziellen Bedrohung aufgrund der wirtschaftlichen Lage. Die Berliner Clubs beschäftigen laut Clubkultur Studie 2019 mehr als 9.000 Menschen und sind ein wichtiger Standortfaktor für Tourismus und die Kreativwirtschaft. Sie bringen drei Millionen Tourist:innen jährlich in die Stadt und sorgen damit für einen jährlichen Umsatz von knapp 1,5 Milliarden Euro. Clubs sind für viele Berliner:innen sogenannte “Safer Spaces”, sowie wichtiger Nährboden für kreativen Nachwuchs und eine Austauschplattform für aktive Teilhabe in der Stadtgesellschaft. Obwohl die Clubs die steigenden Preise nicht gänzlich an das Publikum weitergeben, befinden sich Clubgänger:innen in einem Balanceakt zwischen der Unterstützung ihrer Lieblingsclubs und den eigenen finanziellen Engpässen.

Auswirkungen der Covid-19-Pandemie sind immer noch spürbar – dazu kommen Inflation und steigende Preise, die kulturelle Teilhabe zu einem kostspieligen Privileg werden lassen. Gleichzeitig stehen Clubbetreibende vor der Herausforderung, ihren Betrieb ohne öffentliche finanzielle Unterstützung zu erhalten, während sie die gestiegenen Preise nicht ans Publikum weitergeben und gleichzeitig ihr Personal fair bezahlen wollen. Das zeigen auch die Ergebnisse des 5. Club Monitorings vom September dieses Jahres, einer Befragung der Clubcommission, dem Netzwerk der Berliner Clubkultur: Preissteigerungen sind aktuell die größte Herausforderung für die Berliner Clubs. Während ein durchschnittlicher Rückgang der Besuchendenzahlenvon rund 20% zu verzeichnen ist,  melden  73% der Befragten einen erheblichen Umsatzrückgang im Vergleich zur Zeit vor der Pandemie. Zusätzlich berichten alarmierende 89% der Befragten von gestiegenen Betriebskosten, die den wirtschaftlichen Druck weiter erhöhen. Langfristige notwendige Investitionen mit Blick auf Klimawandel und gesteigerte Lärmbeschwerden könnten unter diesen Rahmenbedingungen kaum geleistet werden.

Die Clubcommission zeigt sich auf Grund der letzten Zahlen besorgt. Das Netzwerk clubkultureller Akteur:innen in Berlin betrachtet die Situation kritisch und betont die Notwendigkeit, Clubkultur als integralen Bestandteil der Berliner Kulturszene anzuerkennen und zu fördern. Der Fokus sollte dabei vor allem auf der Entwicklung und dem Erhalt einer vielfältigen und nachhaltigen Clublandschaft liegen. Dabei führt die Clubcommission den Austausch zwischen Politik und clubkulturellen Akteur:innen, um gemeinsam dringende Maßnahmen für den Schutz der Clubkultur zu erarbeiten.

Der Club Mensch Meier hat bereits aufgrund der schwierigen wirtschaftlichen Lage sein Aus angekündigt und auch die Re:mise in Kreuzberg muss ihren Standort zum Jahresende räumen, weil der private Eigentümer andere Pläne für den Ort hat. Währenddessen bedroht der geplante Ausbau der A100 durch Friedrichshain zahlreiche Clubs und Kulturorte, die zusammen mit Klimaaktivist:innen Anfang September mehr als 20.000 Menschen gegen den Ausbau auf die Straße gebracht haben. Dass die Gentrifizierung nicht nur die Clubkultur, sondern auch bedeutende und lang gewachsene soziale und kulturelle Strukturen im urbanen Raum gefährdet, ist längst ersichtlich. Mit #ClubsARECulture möchten daher Clubs und Musikspielstätten in einer bundesweiten Aktion Aufmerksamkeit für die brachliegende Novellierung der Baunutzungsverordnung und damit verbundenen Anerkennung von Clubs als Anlagen kultureller Zwecke schaffen. Dies wird auch im Rahmen des diesjährigen “TAG DER CLUBKULTUR” in der Woche vom 3. bis 8. Oktober demonstriert, bei dem sich die von der Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt ausgezeichneten 40 Clubs und Kollektive als einen wichtigen Teil einer nachhaltigen, vielfältigen und progressiven Gesellschaft präsentieren. 

Marcel Weber, Vorsitzender der Clubcommission Berlin und Geschäftsführer des SchwuZ:
„Mit großer Sorge betrachten wir die aktuellen Entwicklungen. Wir brauchen Schutz und Förderung und das am besten heute und nicht erst morgen. Kommt keine Unterstützung, besteht die Gefahr, das Berlin eine durchschnittliche Stadt ohne Glanz wird. Wirtschaftlich wäre das im Kulturbereich eine Bankrotterklärung!“

Pamela Schobeß, Betreiberin des Gretchen und Politische Sprecherin des Bundesverbands LiveKomm:
“Die im Bundestag beschlossene Anerkennung von Clubs als Kulturorte lässt leider immer noch auf sich warten – darauf machen wir mit der Kampagne Clubs are Culture aufmerksam. Währenddessen wird auch die wirtschaftliche Lage immer prekärer. Ohne den Ausbau von clubkulturellen Förderstrukturen wird es zukünftig keine Bühnen mehr für Nachwuchskünstler*innen oder genre-experimentelle Formate geben. Wir können diese kulturelle Aufbau-Arbeit, die wirtschaftlich defizitär ist,  schlicht nicht mehr selbst gegenfinanzieren.”

Über die Clubcommission:
Die Clubcommission ist das Netzwerk der Berliner Clubkultur. Sie wurde im Jahr 2001 gegründet und ist mit über 350 Mitglieder die weltweit größte Vereinigung von Clubbetreiber:innen und Veranstalter:innen. Sie unterstützt die Arbeit der Kulturunternehmer:innen durch die Optimierung der Rahmenbedingungen und die Verbesserung der Infrastruktur. Neben vielen verschiedenen Aktivitäten wie nachhaltiger Stadtentwicklung, Schallschutz, Vermittlung zwischen Clubs, Bauherren und der Nachbarschaft, Verbesserung der Arbeitsbedingungen in der Nachtökonomie und der Entwicklung von Antidiskriminierungs- und Sensibilisierungsmaßnahmen in Clubs, ist die Erforschung der verschiedenen Dimensionen der Clubkultur seit jeher ein wichtiger Bestandteil ihrer Arbeit.

Über die LiveKomm:
Die LiveMusikKommission e.V. (kurz LiveKomm) ist der Bundesverband der Musikspielstätten in Deutschland und repräsentiert mehr als 700 Musikclubs und Festivals in über 100 Städten und Gemeinden. Unsere Mitglieder gehören zu den größten Anbietern lokaler Kulturveranstaltungen, des städtischen Tourismus sowie der deutschen und internationalen Talentförderung. Die Verbindungen von Leidenschaft und Wirtschaft, Kunst und Kommerz, gesellschaftlicher Orientierung und rebellischer Attitüde des Undergrounds sind die Besonderheiten des Verbandes. Im Mittelpunkt steht bei allen Mitgliedern aber die Musik.

Austauschrunde “Arbeiten in Berliner Clubs”

Hiermit laden wir euch herzlich zur Austauschrunde am 26.7.2023 oder 2.8.2023 “Arbeiten in Berliner Clubs” ein! Ihr seid ganz besonders wichtig, denn eure Perspektiven und Bedürfnisse als Club-Arbeitende für die Verbesserung von Arbeitsbedingungen in Berliner Clubs sind gefragt.

Hier geht’s zur Anmeldung: https://forms.gle/CgGjJ9zdCKLAvYFm8

Wie ist es aktuell in einem Club in Berlin zu arbeiten?
Was hat sich in den letzten Jahren verändert?
Wo sehen wir Verbesserungspotential?
Welche Weiterbildungsangebote wünschen wir uns für unsere Positionen?

Gemeinsam mit Host und Moderation Abilaschan Balamuraley möchten wir den Raum öffnen, um in einen offenen Austausch zu treten und eure Bedarfe zu erfahren. Wie erlebt ihr gerade den Clubbetrieb und woran fehlt es euch? Wir sind gespannt auf eure Perspektiven aus verschiedenen Gewerken und Positionen und freuen uns darauf, eure Ideen für Weiterbildungsangebote und den Re-Launch von clubjobs.berlin zu hören.

  • Was? Austauschrunde “Arbeiten in Berliner Clubs”
  • Wann? am Mittwoch, 26.07. oder Mittwoch, 02.08. von 16 bis 19 Uhr
  • Wo? Mensch Meier, Storkower Str. 121

Hier geht’s zur Anmeldung: https://forms.gle/CgGjJ9zdCKLAvYFm8

Bitte meldet euch bis Montag, den 24.07. an.
Im Anschluss erhaltet ihr eine Bestätigung von uns.
Integriert in die Austauschrunden wird außerdem ein Dreh für die Kampagne zum Thema „Arbeiten in Berliner Clubs” stattfinden. Die Kampagne soll Club-Arbeitende und ihre unterschiedlichen Gewerke darstellen und sichtbar machen. Wir planen hierfür kurze Videos zu drehen, in denen die jeweilige Club-Arbeitende sich und ihr Gewerk kurz vorstellt. Die Videos sollen auf dem Instagram-Kanal der Clubcommission veröffentlicht werden.
Du willst mitmachen? Deine Aufgabe wäre es, deine Rollen und Aufgaben kurz zu erklären, damit Menschen einen realistischen, diversen und zugänglichen Eindruck von der Clubarbeit geboten wird. Ziel ist es, mehr Sichtbarkeit sowie Wertschätzung zu geben. Gibt uns gerne eine Rückmeldung, wenn ihr Lust habt auch an dem Dreh für die Kampagne teilzunehmen.


Als Dankeschön für eure Teilnahme können alle Teilnehmenden sich einen Gutschein im Wert von 30€ von Treatwell oder von Rewe aussuchen.

Hinterlasst Rückfragen gerne im Anmeldebogen oder meldet euch bei uns. Wir freuen uns auf den Austausch mit Euch!

Vielen Dank für euer Mitwirken und liebe Grüße,

eure Clubcommission



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Das Projekt ist gefördert von der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe Berlin.

Das Beste für Berlin: Freiräume erhalten – Kultur fördern

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Mit der Wahl des neuen Bürgermeisters ist die neue Berliner Regierungskoalition aus CDU und SPD im Amt. Im Koalitionsvertrag sind klare Ziele verankert, um die kulturelle und clubkulturelle Vielfalt Berlins zu sichern und zu stärken. Neben der turbulenten Wahl des Bürgermeisters wurden am gleichen Tag die Mitglieder des neuen Senats, darunter auch der neue Kultursenator Joe Chialo, vereidigt.

Das Berliner Abgeordnetenhaus hat in der Plenarsitzung am Donnerstag, dem 27. April, im dritten Wahldurchgang den neuen Regierenden Bürgermeister Kai Wegner ins Amt gewählt. Die Clubcommission begrüßt die zahlreichen positiven Bezüge zur Berliner Clubkultur im Koalitionsvertrag und erkennt darin ein Bekenntnis der neuen Regierung zur Clubkultur der Hauptstadt, das es einzulösen gilt. 

Aus Sicht der Clubcommission ist es eine zentrale Aufgabe der neuen Regierung, die Besonderheiten der Berliner Kultur in ihrer Gesamtheit zu erkennen, zu schützen und zu stärken sowie Möglichkeiten ihrer freien Entfaltung zu schaffen. Hierfür braucht es klare Konzepte, die die verschiedenen Kultursparten, Orte und Akteur:innen grundsätzlich in die Stadtplanung einbeziehen sowie eine koordinierte verwaltungsübergreifende Zusammenarbeit, die unabhängige Kulturorte in der Stadtentwicklung besser vor Verdrängungsprozessen schützt. Der Koalitionsvertrag der neuen Berliner Regierung beinhaltet viele Vorhaben, die diese Herausforderungen angehen. Die Clubcommission erhofft sich daher eine konsequente Umsetzung der definierten Maßnahmen zum Erhalt und Stärkung der Berliner Kultur und Clubkultur.

Die Clubcommission wertet die Vorhaben der Regierung positiv, sich auf Bundesebene für die Anpassung der Baunutzungsverordnung zugunsten Clubs als Kulturstätten sowie der Privilegierung von Kulturlärm im Immissionsschutzgesetz einzusetzen. Gemeinsam mit der Fortführung des Schallschutzfonds und Clubkatasters sowie eines bezirksübergreifenden Konzepts für Open-Air-Veranstaltungen bieten diese Maßnahmen die Möglichkeit, Clubkultur stärker und langfristiger in der sich kontinuierlich verdichtenden Hauptstadt zu verankern. Durch die Erschließung städtischer Liegenschaften wie der Alten Münze, dem ehemaligen Flughafen Tegel oder der Messe ICC für Kultur und Clubkultur kann der akuten Knappheit an kulturellen Freiräumen zusätzlich entgegengewirkt werden. Eine fehlende Positionierung zum Ausbau der A100 im Koalitionsvertrag lässt darüber hinaus hoffen, dass die große Koalition die Bedeutung der 21 Kulturorte und Clubs entlang des Streckenabschnitts 17 erkannt hat und den Ausbau nicht vorantreiben will.

Als weiteren zentralen Auftrag der Berliner Regierung erachtet die Clubcommission den Ausbau und die Demokratisierung von Förderstrukturen für die Berliner Kulturlandschaft. Eine Vielzahl der im Koalitionsvertrag genannten Kulturveranstaltungen, Festivals, Preise und Auszeichnungen verfolgen diesen Ansatz. Es erfreut die Clubcommission, dass auch der TAG DER CLUBKULTUR, der als Kulturpreis das besondere kulturelle Engagement der Berliner Clubs und Kollektive auszeichnet, in diesem Zusammenhang Erwähnung findet. Gleichzeitig möchte die Clubcommission betonen, dass es einen Ausbau der Strukturförderung bedarf, um langfristig Innovation in der Berliner Clubkultur zu gewährleisten. Hierzu zählen unter anderem Bedarfe für energetische Sanierungen und Nachhaltigkeit, Barrierefreiheit und Inklusion sowie Awareness. Von enormer Bedeutung sind darüber hinaus Veranstalter:innen und Kollektive ohne feste Spielstätten, die mit ihrem experimentellen Charakter und häufig ohne kommerzielle Ausrichtung, zunehmend den Charakter der Berliner Clubkultur prägen. Dieses kulturelle Potenzial muss auch angesichts des steigenden ökonomischen Drucks in Berlin erhalten bleiben und zunehmend gefördert werden.

Zusätzlich begrüßt die Clubcommission Joe Chialo als neuen Senator für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt im Amt sowie auch Sarah Wedl-Wilson als neue Staatssekretärin für Kultur. Die Clubcommission freut sich auf eine konstruktive Zusammenarbeit und hofft, dem neuen Kultursenator und seinem Team auch auf den Tanzflächen der einmaligen und vielfältigen Clublandschaft der Hauptstadt zu begegnen.

Abschließend möchte die Clubcommission dem ehemaligen Kultursenator Klaus Lederer im Namen der Berliner Clubkultur persönlich für sein langjähriges Engagement und seinen unermüdlichen Einsatz danken. Als Kultursenator hat er mit seinem Team der Clubkultur in herausragender Weise zu Anerkennung verholfen und sorgte in Zeiten der Krise für Klarheit, Unterstützung und Perspektive. Wir wünschen Klaus Lederer viel Erfolg in seiner neuen Rolle in der Opposition.

Marcel Weber, 1. Vorsitzender der Clubcommission:
“Wir freuen uns, Joe Chialo als neuen Kultursenator begrüßen zu können und sind bereit für die Zusammenarbeit im Interesse der Kultur unserer Hauptstadt. Als unabhängiges Netzwerk der Berliner Clubkultur ist uns viel daran gelegen, die zahlreichen Herausforderungen dieser vielfältigen Szene gemeinsam mit engagierten Partner:innen anzugehen, die wie auch im Fall unseres neuen Kultursenators, Clubkultur als selbstverständlichen Teil der Berliner Kulturlandschaft begreifen.”

Ansprechpartner für Rückfragen und Interviews:
Lutz Leichsenring
Pressesprecher Clubcommission e.V.
presse@clubcommission.de
+49 171-4159547